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Skitouren im Allgäu – die „Must Do’s“

Inhaltsverzeichnis

Kaum ein anderes Gebiet bietet so viel Auswahl an schönen Touren wie die Allgäuer Alpen! Bei Skitouren im Allgäu kommen entspannte Skitourengeher, die schön zu fahrende Abfahrten genießen wollen, sowie ambitionierte Skibergsteiger, denen es gar nicht technisch genug sein kann gleichermaßen auf ihre Kosten.

Die Gipfel der flacheren Vorberge eignen sich ideal für Skitouren mit Einsteigern, die das Aufsteigen und Abfahren außerhalb der präparierten Pisten einmal ausprobieren wollen. Im Gegensatz dazu befinden sich am wilden Hauptkamm fast ausschließlich anspruchsvolle Touren befinden, die den erfahrenen Alpinisten vorbehalten sind. Durch die gute Infrastruktur im Allgäu sind die meisten Skitouren Halbtages bis Ganztagestouren.

Demgegenüber sind mehrtägige Touren nicht ganz einfach zu finden, beziehungsweise müssen extra zusammengestellt werden.

Darum gilt es, im Vorfeld zusätzliche Infos über die Verhältnisse einzuholen und lieber auf alternative Touren auszuweichen, wenn die Lawinenlage dies erfordert. Viele der optimal zu erreichenden Routen bieten außerdem wunderschöne Abfahrten in unberührter Natur und müssen sich keinesfalls hinter den großen und steilen Linien des Hauptkamms verstecken!

Sonnenkopf

Der Sonnenkopf ist eine der beliebtesten Skitouren im Allgäu – und das völlig zu Recht! Die schnelle Erreichbarkeit sowie die zahlreichen Parkplätze am Ausgangspunkt der Tour sorgen für eine unkomplizierte Anreise. Der Sonnenkopf bietet außerdem verhältnismäßig leichte Skitouren. Der mäßig steile Westhang ist meistens sofort nach dem nächsten Schneefall gespurt und erleichtert die Wegfindung. Bei der hindernislos zu fahrenden Abfahrt vom Gipfel kommen sowohl Anfänger als auch erfahrene Skitourengeher auf ihre Kosten.

Skitour am Sonnenkopf in Stichpunkten

AusgangspunktBerggasthof Sonnenklause oberhalb von Hinang. Bei viel Schnee kann direkt an der Brücke in Hinang gestartet werden, über welche die Straße zur Sonnenklause führt. Bei viel Schnee oder Eis sind Schneeketten bei der Anfahrt zur Sonnenklause notwendig.
Schwierigkeiteinfach, ideale Anfängertour oder als Alternative bei schlechtem Wetter
HangrichtungWesten
Höhenunterschied700 hm
AufstiegVom Parkplatz bei der Sonnenklause geht es etwa 200m gerade empor, anschließend wird rechts auf einer Brücke ein Bach überquert. Hier befindet sich ein Schild des Alpenvereins, bitte nur den eingezeichneten Routen über einen der beiden freien Hänge folgen. Am Grat angekommen geht es südlich über einen breiten Rücken bis zum Gipfel.
Abfahrtwie Aufstieg
Der Grat beim Aufstieg zu einer der schönsten Skitouren im Allgäu auf den Sonnenkopf
Die letzten Meter auf dem Grat in Richtung Gipfel des Sonnenkopfs.

Rangiswanger Horn

Das Rangiswanger Horn gehört, ebenso wie der Sonnenkopf zu den meist begangenen Routen im Illertal. Auch dieser Berg bietet sich besonders bei unsicheren Lawinenverhältnissen am Hauptkamm und viel Neuschnee als schöne Skitour im Allgäu an. Mehrere Aufstiegs- und Abfahrtsvarianten bieten zahlreiche Möglichkeiten und ermöglichen weiterhin Überschreitungen wie die klassische „Hörnertour“. Besonders schön bei frischem Pulverschnee.

Skitour am Rangiswanger Horn in Stichpunkten

AusgangspunktDer Ort Sigiswang an der Straße zwischen Bolsterlang und Ofterschwang
Schwierigkeiteinfach, mäßig steil und gut zu fahrende Hänge. Auch ideal als erste Skitour mit Anfängern oder bei schlechten Verhältnissen
HangrichtungOsten
Höhenunterschied750 hm
AufstiegVon Sigiswang aus der Forststraße folgend in Richtung des Freizeitheim „Kahlrückenalpe“. Entweder der Forststraße folgen oder in den Wiesen daneben aufsteigen, bis man die Alpe erreicht. Weiter linkshaltend empor über die „Sigiswanger Alpe“ und über den mäßig steilen Osthang direkt hinauf zum Gipfel des Rangiswanger Horn.
Abfahrtwie Aufstieg oder Abfahrt nach Norden ins Ostertal. Hier bietet sich eine schöne Route in Richtung des Parkplatzes Ostertal an. Ebenso kann der große Ochsenkopf bestiegen und anschließend wieder zurück zum Rangiswanger Horn gequert werden.
Blick nach Norden vom Gipfel des Rangiswanger Horns auf das Riedberger Horn und weitere Gipfel der Hörnerkette.
Nach geschafftem Aufstieg kommen die Belohnungen: Die Aussicht vom Gipfel und anschließend die Abfahrt.

Schochen

Der Schochen liegt ganz am Ende des oft besonders schneereichen Ostrachtales. Unter den Locals gelten viele der hier liegenden Berge als die idealen Skiberge des Allgäus. Ideal zu fahrende Abfahrten, wenig Leute – und der Pulverschnee hält sich in den nordseitigen Hängen sehr lange.

Der 800hm lange Hang hinunter ins Obertal gehört ohne Zweifel zu den schönsten Abfahrten im Allgäu. Aber auch Langschläfer und entspanntere Tourengeher müssen auf diesen Gipfel nicht verzichten – er kann problemlos und schnell vom Skigebiet am Nebelhorn aus erreicht werden!

Skitour am Schochen in Stichpunkten

AusgangspunktGiebelhaus am Ende des Ostrachtals, hierher nur mit Bus (Firma Wechs) oder Rad (8km) ab Parkplatz in Hinterstein. Vom Skigebiet am Nebelhorn aus mit der Bahn bis zur Station Höfatsblick
Schwierigkeitmittel, mäßig steil. Gipfelhang kurz, sehr steil
HangrichtungNord/Ost/Nordost
Höhenunterschiedab Giebelhaus 1000 hm, ab Skigebiet Höfatsblick 450 hm
AufstiegVom Giebelhaus aus nach rechts über den Fahrweg ins Obertal bis zur „Kuhplattenalp“. Von hier aus geht es nun in gleichmäßiger Steigung über optimal gestufte Hänge zum Schochen empor. Der Gipfelaufbau ist kurz einmal etwas steiler.
Vom Skigebiet aus auf dem Winterwanderweg zum Zeigersattel queren. Nun folgt eine kleine Abfahrt nach Osten unterhalb der Steilwand des großen Seekopfes. Der Grat kann in ca. 1750M Höhe überschritten werden. Weiter leicht fallend queren in Richtung der südlich gelegenen „Breitengehren“ Hütte auf 1700 m. Ab hier wie Aufstiegsroute vom Giebelhaus.
AbfahrtGenauso wie der Aufstieg.
Die drei Gipfel direkt im Vordergrund: Schochen, kleiner und großer Seekopf
Skitouren am Schochen punkten mit besonders gutem Schnee und mittelschweren Verhältnissen.

Großer Daumen

Der große Daumen ist einer der besten Aussichtsberge des gesamten Allgäus! Fernblicke bis zur Zugspitze im Osten, dem gesamten Allgäuer Hauptkamm mit Lechtaler Alpen im Süden und schließlich dem Bodensee im Westen. Die Aussicht entschädigt für den schweißtreibenden Aufstieg und belohnt Frühaufsteher sogar mit tollen Sonnenaufgängen über den Allgäuer Alpen.

Auch dieser Berg bietet mehrere interessante Aufstiegsmöglichkeiten und kann ebenso wie der Schochen bequem aus dem Skigebiet am Nebelhorn erreicht werden. Auf der Aufstiegs-/Abfahrtsroute vom Giebelhaus kann unterwegs auf der ganzjährlich bewirtschafteten Schwarzenberghütte (Übernachtung möglich) eingekehrt werden.

Skitour am Großen Daumen in Stichpunkten

AusgangspunktGiebelhaus am Ende des Ostrachtals, hierher nur mit Bus (Firma Wechs) oder Rad (8 km) ab Parkplatz in Hinterstein. Vom Skigebiet am Nebelhorn aus mit der Bahn bis zur Station Höfatsblick oder bis zum Gipfel
Schwierigkeitmittel, meist mäßig steil, kürzere Stellen steil
HangrichtungSüd/Südost
Höhenunterschiedab Giebelhaus 1250 hm, ab Skigebiet Nebelhorn 350 hm
AufstiegVom Giebelhaus aus dem Alpweg ins Obertal bis zum „Engeratsgundhof“ folgen. Ab hier geht es über optimal geneigte Skihänge über die Käseralpe und die Gündleshütte empor bis auf 1700m Höhe.
Der Felsriegel wird links unterhalb der „Laufbichler Kirche“ umgangen. Danach geht es weiter zum Gipfel über die Laufbichelseen, ebenso wie auf Route vom Nebelhorn.
Von der Station Höfatsblick der Bergbahn aus auf der Piste „Gipfelmulde“ bis zur Bergstation des Koblat Sesseliftes. Nun in Richtung Nordosten das „Koblat“ genannte Plateau queren. Nach dem Erreichen der „Laufbichelseen“ ist ein bequemer Aufstieg über die Südhänge des großen Daumens bis zum Gipfel möglich.
AbfahrtWie der Aufstieg, eine Kombination mit dem kleinen Daumen ist möglich.
Der große Daumen im Allgäu lädt ein mit bester Aussicht und mittlerer Schwierigkeit
Das weitläufige Plateau unterhalb des großen und kleinen Daumens bietet weite Hänge zum Üben von Skitouren

Karlstor

Als Karlstor wird die Scharte zwischen Großem und Kleinen Widderstein im Kleinwalsertal bezeichnet. Hier wird zwar kein Gipfel bestiegen aber die sportliche Abfahrt hinunter ins Gemsteltal entschädigt dafür mindestens doppelt. Durch die nordseitige Lage hält sich der Schnee hier deshalb meistens besonders lange und die Verhältnisse sind oft besser, als an manchen sonnigeren Hängen.

Die Überschreitung der Scharte zwischen den schattigen Steilwänden der Walsertaler Berge kann aus diesem Grund jedem Skitourengeher im Allgäu ans Herz gelegt werden!

Skitour am Karlstor in Stichpunkten

AusgangspunktBaad am Ende des Kleinwalsertals. Kostenpflichtiger Parkplatz direkt am Beginn der Tour. Erreichbar per PKW oder per Bus von Oberstdorf.
Schwierigkeitmittel bis schwer, steiler bis sehr steiler Anstieg und Abfahrt
HangrichtungNord/Nordost
Höhenunterschied900 hm
AufstiegVom Parkplatz in Baad dem Sommerweg ins Bärgundeletal folgen. Stets auf der linken Talseite halten bis die „Widdersteinalpe“ in ca. 1300 m Höhe erreicht wird. Nun einem Bach nach Südosten folgend in das Kar unterhalb der steilen Nordwand des großen Widderstein. Aufstieg im steiler werdenden Kar bis zur Karlstor genannten Scharte.
AbfahrtWie Aufstieg oder Abfahrt ins Gemsteltal. Dieser 800m hohe Hang ist ein nahezu idealer Skihang ohne Latschen, Wald und Steilstufen. An der „Hintergemstelalpe“ vorbei durchs Tal runter nach Bödmen. Zurück nach Baad per Bus oder 2 km entlang der „Steinbockloipe“.
Das Karlstor am großen und Kleinen Widderstein lohnt sich für eine Skitour im Allgäu
Blick auf den großen Widderstein

Wildenfeldscharte / Großer Wilder

Auf den ersten Blick wirkt das Oytal bei Oberstdorf nicht wie ein lohnenswertes Revier für Skitourengeher. Steile Felswände ringsum sowie ein flaches Tal sind nicht unbedingt das beste Gelände für die Skifahrer. Dennoch verstecken sich besonders am Ende des Tals einige wirklich lohnenswerte Touren.

Die Abfahrt von der Wildenfeldscharte bis zum „Stuibenfall“ begeistert bei der Abfahrt im Pulverschnee garantiert jeden und entschädigt dadurch für den langen Zustieg durch das Oytal. Der Weg von der Wildenfeldscharte zum Gipfel des Großen Wilden bleibt fest in der Hand erfahrener Skialpinisten und wartet mit einer sehr steilen Querung sowie einer häufig großen Wechte auf.

Die gesamte Tour in diesem einsamen Gebiet bietet obendrein spektakuläre Blicke zur Höfats und dem Himmelhorngrat.

Skitour an der Wildenfeldscharte / dem Großen Wilder in Stichpunkten

AusgangspunktStartpunkt der Tour ist Oberstdorf. Es empfiehlt sich, mit dem Fahrrad bis zum Berggasthof „Oytalhaus“ oder, sofern es die Schneeverhältnisse zulassen, bis zur Brücke unterhalb des Stuibenfalls zu radeln.
Im Frühjahr kann mit dem Rad bis zur Käseralpe gefahren werden.
Schwierigkeitmittel (Wildenfeldscharte), schwer (Großer Wilder) langer Talanstieg, danach mäßig bis steil. Großer Wilder stellenweise extrem steil und ausgesetzt
HangrichtungWildenfeldscharte Nord/West; Großer Wilder alle
HöhenunterschiedWildenfeldscharte: 1300hm, Großer Wilder 1600hm
AufstiegZuerst geht es von der Brücke unterhalb des Stuibenfalls auf dem Sommerfahrweg hinauf bis zur Käseralpe im Talkessel unter der Höfats. Anschließend steigt man von der Alpe über gut zu gehende Westhänge hinauf zur „Wildenfeldhütte“ direkt unterhalb der Scharte.
Ab hier tourt man weiter, direkt nach oben in die Scharte.
Wer zum großen Wilden möchte, überschreitet die Scharte und steigt eine Steilrinne (ggf. Pickel und Steigeisen nötig) nach Osten ab.
Die Scharte kann in die Richtung überwechtet sein und stellt die Schlüsselstelle dieser Tour dar. Nach der Steilrinne geht es leicht ansteigend zur der in 2200m Höhe gelegen Ostschulter des großen Wilden.
Ab hier sanft ansteigende Hänge auf dem Plateau des Gipfels.
AbfahrtWie Aufstieg, vom Gipfel des großen Wilden auch Abfahrt über die „Gamswanne“ zum Giebelhaus möglich. Auch diese Abfahrt ist eine schwierige Route und sollte nicht unterschätzt werden. Eventuell Pickel und Steigeisen beim Ausstieg aus der Gamswanne notwendig.
Die Wildfeldenhütte und dahinter der Aufstieg zur Scharte.
Die Wildfeldenhütte und dahinter der Aufstieg zur Scharte. Exzellentes Terrain für eine anspruchsvolle Skitour im Allgäu.

Als Karten für die hier beschrieben Skitouren im Allgäu empfehlen sich die beiden DAV Karten „Allgäuer Alpen“ West 2/1 und Ost 2/2 im Maßstab 1:25.000 – ebenso der Skitourenführer „Allgäu mit Kleinwalsertal und Tannheimer Tal“ von Kristian Rath aus dem Panico Alpinverlag.

Wichtig vor jeder Skitour

Zuerst sollte vor einer jeden Skitour sollte unbedingt der aktuelle Lagebericht des jeweiligen Lawinenwarndienstes zu Rate gezogen werden. Dieser wird jeden Morgen gegen 7.30 Uhr auf deren Website veröffentlicht (zum Lawinenwarndienst Bayern / zum Lawinenwarndienst Vorarlberg).

Seit dieser Saison wird zusätzlich jeden Tag um 17.30 eine Prognose für den Folgetag herausgegeben. Bei einer hohen Lawinenwarnstufe, schlechtem Wetter mit viel Wind oder diffusen Sichtverhältnissen empfiehlt es sich, auf leichte, sowie relativ lawinensichere Skitouren wie den oben beschriebenen Sonnenkopf oder das Rangiswanger Horn auszuweichen.

Die Orientierung ist hier einfacher, zudem können bei vernünftiger Spuranlage Lawinenabgänge weitgehend ausgeschlossen werden. Die letztendliche Verantwortung sich und anderen gegenüber Tragen jedoch immer noch die Tourengeher selbst!

Wer erst in das Thema Skitouren reinschnuppert findet bei uns im Basislager auch einen Artikel zum Thema Skitouren für Anfänger.

Um auch auf Skitour nichts wichtiges zu vergessen lohnt es sich die Packliste für Skitouren vor Abreise nochmal zu checken.

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Bergfreund Florian S.

Nach kleinen Bergtouren mit den Eltern kam erst einmal lange nichts. Skaten und Videospiele waren damals deutlich wichtiger. Mitte der zwanziger dann durch ein Video vom Ultra Trail du Mont Blanc inspiriert worden, vielleicht doch mal wieder in die Natur zu gehen. Seitdem bin ich laufend, wandernd und kraxeln in den Bergen unterwegs. Am liebsten daheim rund um den Königssee in den Berchtesgadener Alpen. Es muss nicht immer schnell und weit sein, das Erlebnis zählt.

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