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Leave no Trace – Guidelines für ein sauberes Outdoorvergnügen

Inhaltsverzeichnis

„Hinterlasse keine Spur“ – eine Regel, die im Outdoor-Leben eigentlich selbstverständlich sein sollte. Und doch: Es kommt subjektiv immer noch zu häufig vor, dass man Schmutz und sonstigen Unrat am Wegesrand findet, der da definitiv nicht hingehört. Manch ein Zeltplatz sieht aus wie willkürlich in die Wildnis gepflanzt und – ach, da vorne verlässt gerade ein Wanderer den Weg um eine Abkürzung zu suchen, so ein Schelm. Freilich sind die Beispiele hier bewusst etwas überzeichnet, aber auch nicht ganz unrealistisch.

Leave no Trace - Guidelines für ein sauberes Outdoorvergnügen
Das Logo der Leave No Trace-Initiative.

Doch was tun, um dem entgegenzuwirken? Bereits in den 70er-Jahren haben sich Mitarbeiter des United States Forest Service darüber die Köpfe zerbrochen und kurz darauf die „Leave-no-trace“-Kampagne auf den Weg gebracht. Was das konkret heißt, kommt jetzt!

Sieben einfache Regeln

Um das Ganze nicht zu sehr zu verkomplizieren, wurden im Zuge der Entwicklung des Projekts sieben einfache Regeln aufgestellt, die Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von Müll und zum generellen Verhalten in der Wildnis geben.

  1. Plane voraus und bereite dich vor
    • Das beinhaltet mehrere konkretere Handlungsempfehlungen, zum Beispiel, dass man sich in dem Gebiet in dem man unterwegs ist über Regularien schlau macht, sich auf gefährliche oder extreme Situationen vorbereitet und Essen umpackt, um Müll zu vermeiden. Also alles, was man gemeinhin unter „Tourenplanung“ zusammenfassen würde.
  2. Leave no Trace - Guidelines für ein sauberes Outdoorvergnügen
    Camping auf Schotter und Fels? Kein Problem!

    Wandere und nächtige auf festem Untergrund

    • Die Rede ist zum Beispiel von bereits ausgetretenen Pfaden und vorhandenen Camping-Stellen, aber auch von Fels, Schotter, trockenem Gras oder Schnee. Also alle Untergründe, auf denen man so schnell keine Spuren hinterlässt, bzw. wo kein nachhaltiger Schaden entstehen kann. Es wird zudem empfohlen Ufergebiete zu meiden und eine minimale Distanz von 200 m zum See oder Fluss zu wahren. Feuerstellen sollten klein gehalten und abseits der Vegetation errichtet werden.
  3. Entsorge deinen Müll
    • Noch so ein Klassiker! Checkt euren Campingplatz bevor ihr in verlasst, ob ihr auch wirklich alles an Müll aufgesammelt habt. Menschliche Hinterlassenschaften sollten in Löchern, etwa 200 m entfernt von Gewässern vergraben werden. Auch beim Waschen des Körpers oder des Geschirrs sollte dieser Abstand eingehalten werden. Waschmittel oder Seifen nach Möglichkeit so wenig wie möglich verwenden und darauf achten, dass die Produkte biologisch abbaubar sind.
  4. Hinterlasse was du findest
    • Oder: Lass deine Finger von kulturellen oder historischen Strukturen und Bauten, lass Pflanzen einfach da wo sie sind (Blümchenpflücken, anyone?) und vermeide es, Hütten oder ähnliche Strukturen zu bauen. Außerdem sollten keine nicht-einheimischen Tiere in ein fremdes Ökosystem transportiert werden. Aber wer geht schon mit seiner Schlange wandern?
  5. Vermeide Lagerfeuer
    • Leave no Trace - Guidelines für ein sauberes Outdoorvergnügen
      Eine Feuerschale ist immer die bessere Wahl.

      Ein Lagerfeuer ist schön. Da sind wir uns einig! Dennoch sollte man nicht überall wo man geht und steht das Zündholz anlegen, denn Feuer hinterlässt den Boden nun mal verbrannt. Optimal ist es natürlich, wenn man einfach den Gaskocher auspackt und damit kocht. Wenn Feuer erlaubt und nötig sind, dann solltet ihr darauf achten, nur bereits vorhandene Feuerstellen oder Feuerschalen zu verwenden. Das Feuer sollte klein gehalten werden. Das erreicht man am besten, indem man kleine Holzstücke vom Wegesrand sammelt, die per Hand gebrochen werden können. Das Feuer sollte immer komplett heruntergebrannt sein. Optimal ist es, wenn man die kühle Asche danach großzügig verteilt.

  6. Respektiere die Wildtiere
    • Ebenfalls eigentlich ziemlich logisch. Wildtiere sollten in Ruhe gelassen werden. Kein Füttern, kein Verfolgen und schon gar kein Streicheln. Darum sollte das mitgebrachte Essen auch gut verstaut werden, damit man am nächsten Morgen keine ungebetenen Gäste im Camp hat. Natürlich sollten auch unsere vierbeinigen Begleiter gut im Auge behalten und an der Leine gehalten werden, damit sie Wildtieren nicht hinterher jagen. Es hilft, wenn man sich im Vorfeld darüber informiert, wann Wildtiere besonders sensibel sind, z.B. während der Paarungszeit oder im Winter.
  7. Sei rücksichtsvoll gegenüber anderen Outdoor-Sportlern
    • Auch das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Seid nett zueinander, respektiert die anderen Wanderer, Biker und Läufer und macht eure Pausen vielleicht nicht gerade mitten auf dem Weg. Haltet eine angemessene Lautstärke ein, damit die Klänge der Natur nicht übertönt werden.
Leave no Trace - Guidelines für ein sauberes Outdoorvergnügen
Zwar keine Wildtiere, dennoch sollte man auch vor zutraulichen Kühen Respekt haben.

Die Leave-no-trace-Kampagne geht inzwischen weit über die simple Abbildung und Verbreitung dieser sieben Richtlinien hinaus. In Schulen werden Workshops angeboten, es gibt handliche Karten, auf denen alle sieben Regeln nochmals ausführlich erklärt werden und sogar Online-Awareness-Kurse können auf der Webseite der Organisation gebucht werden, die sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. 80% dieser Geldmittel fließen in die Programme oder in Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur.

Logisch, oder?

Jetzt habt ihr das alles gelesen und denkt vermutlich: Ok, wo ist die Neuigkeit? Wenn das so ist, dann freue ich mich – und noch mehr die gute alte Mutter Natur. Aber es gibt aktuell immer mehr Leute, die die Erholung in der Natur suchen, die den Wald und die Berge erkunden um dem Alltagstrubel zu entfliehen. Manch einer mag dabei noch etwas Nachholbedarf in Sachen Outdoor-Spielregeln haben und wenn wir demjenigen hiermit ein wenig auf die Sprünge helfen, ist das Wichtigste schon erreicht.

Hier findet ihr den originalen Wortlaut der 7 Principles!

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Bergfreund Jörn

Wenn der Puls rast und die Landschaft an mir vorbei zieht, fühle ich mich am wohlsten. Egal ob zu Fuß oder auf dem Rad – und manchmal sogar im Wasser – Ausdauersport ist für mich die schönste Form der Freizeitbeschäftigung.

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