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Wanderweg an der Küste von Malta

Klettern auf Malta – ein Ganzjahresparadies

Inhaltsverzeichnis

Sucht man auf der Landkarte nach Malta, dann kann man die kleine Insel, die gerade einmal 28 Kilometer lang und maximal 13 Kilometer breit ist, schnell mal übersehen. Dabei bietet die Malta gerade zum Klettern optimale Bedingungen.

Nach Bergen sucht man hier zwar vergeblich, jedoch lockt die Insel mit imposanten Klippen an der Küste und damit mit den idealen Kletterspots. Inklusive einer fantastischen Aussicht aufs Meer.

Die klimatischen Bedingungen auf Malta sind optimal zum ganzjährigen Klettern, wobei die beste Reisezeit im Frühling und Herbst ist. Hohe Temperaturen im Sommer lassen sich gut in nordseitigen Wänden aushalten und kleine Schauer im Winter fallen kaum auf, da der Fels hier schnell wieder trocknet.

Auf der Nachbarinsel Gozo, die mit einer relativ günstigen Autofähre zu erreichen ist, gibt es für den Fall der Fälle auch eine kleine Boulderhalle.

Zum Klettern nach Gozo mit der Autofähre
Nach Gozo geht es mit der Autofähre

Wie komme ich von A nach B?

Da in Malta alles recht nah beieinander liegt, kann man gut zwei Klettergärten an einem Tag besuchen. Am besten ist man mit einem Mietwagen unterwegs.

Hat man sich erstmal an den Linksverkehr, der ein Relikt aus der englischen Kolonialzeit ist, gewöhnt und passt seine Fahrweise an die teils engen Straßen an, kommt man in den Genuss jeden Klettergarten innerhalb von einer halben Stunde zu erreichen. Denn von den fast 1500 Sportkletterrouten möchte man ja doch einige erleben. Selbst für den Zustieg muss man nur maximal 15 Minuten einplanen.

Die Kraft zum Klettern geht also nicht schon im Voraus verloren.

Felscharakter beim Klettern auf Malta

Klettern im Landesinneren von Malta
Auf Malta ist für jedes Niveau eine Route zu finden.

Greift man zum ersten Mal an den Felsen, weiß man nicht, on man lachen oder weinen soll. Der Kalkstein an der Küste ist extrem scharfkantig. Natürlich hast Du so einen exzellenten Grip und fast nirgends abgespeckte Routen.

Andererseits zeigen die Finger nach einem langen Klettertag deutliche Spuren der Abnutzung. Weiter im Landesinneren ist zwar der Fels nicht mehr ganz so scharfkantig, jedoch nach wie vor sehr griffig.

Für jedes Kletterniveau ist auf Malta etwas zu finden. Für Anfänger sind die geringen Abstände der Bohrhaken sehr angenehm. Zudem gibt es viele Möglichkeiten Toprope zu klettern, Mehrseillängenrouten auszuchecken und Traversen zu erkunden.

Für die Profis ist von steilen Überhängen bis zu harten Projekten alles dabei. Die meisten Routen bewegen sich im 6. Schwierigkeitsgrad UIAA. Da Malta bisher eher als Geheimtipp gehandelt wird, trifft man teilweise fast keine anderen Kletterer im Klettergarten.

Trotz der kleinen Fläche findet man hier einsame Plätzchen. Die südliche Küstenlinie der Insel bietet die meisten Klettermöglichkeiten. Im Klettergebiet Ix-Xaqqa erlebt man fantastische Ausblicke bei Mehrseillängenrouten. Das Felsentor Wied il-Mielah auf der Nachbarinsel Gozo ist besonders beliebt. Das imposante Felsentor lockt mit luftigen Kanten und leichten Kletterrouten.

Im aktuellen Kletterführer von Malta und Gozo sind die meisten Topos aufgelistet. Ein neuer Führer ist bereits in Planung, da beständig neue Routen erschlossen werden. Wer selbst Routen einbohren möchte, sollte sich zuerst an den lokalen Kletterverein Malta Climbing Club wenden.

Unterkunft und Versorgung auf Malta

Grundsätzlich ist Malta eine Touristen-Insel und demnach ist es auch nicht schwer, die für sich passende Unterkunft zu finden. Man hat die Wahl zwischen einfachen Campingplätzen, kleinen Ferienwohnungen und teuren Hotels.

Kleinigkeiten im Supermarkt, tanken oder Essen gehen ist um einiges günstiger als in Deutschland. Zudem vereinfacht die Einführung des Euros den Alltag ungemein. Mit der Landessprache Englisch, auch ein Überbleibsel der britischen Kolonialgeschichte, ist die Verständigung einfach und unkompliziert.

Eine Bucht auf Malta
Als typischer Urlaubsort hat man auf Malta eine große Auswahl an Unterkünften.

Alternativen zu einem Klettertag

Eine kleine Gasse in Valetta
Sind die Finger schwach bieten sich die alten Städtchen auf Malta zum Sightseeing an.

Sollten Deine Finger einmal eine kleine Erholung vom scharfkantigen Felsen brauchen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich die Zeit auf Malta zu vertreiben. Bereits im Mai ist das Meer warm genug, um zu baden. Bootsfahrten zu eindrucksvollen blauen Grotten lassen sich jederzeit buchen.

Sollte der unwahrscheinliche Fall eines Regentages eintreffen, ist das Malta National Aquarium die ideale Alternative. Neben einheimischen Fischarten gibt es viele andere spannende Tiere der Unterwasserwelt zu beobachten.

Für Filmfans gibt es auch einiges zu sehen. Der Ort Mdina und die Hauptstadt Valletta sind beliebte Kulissen für Serien- und Filmproduktionen und mit ihren historischen Gebäuden absolut sehenswert.

Willst Du lieber die Insel zu Fuß erleben, dann sind die vielen Wanderwege an der Küste ideal. Malerische Buchten laden zum Verweilen und Entspannen ein, bis es dann gut erholt am nächsten Tag wieder an den Felsen gehen kann.

Besonders reizvoll an Malta ist, dass man eben alles schnell erreichen kann. Unnötig viel Zeit für Anfahrt und Zustieg gehen nicht verloren und man kann den Tag am Felsen vollkommen auskosten. Der freie Blick auf das Meer bei den Klettergebieten an der Küste, hat seinen ganz eigenen Charme.

Obwohl die Insel ziemlich klein ist, ist sie doch in ihrer Art sehr vielseitig und sorgt für einen abwechslungsreichen Aufenthalt. Die Outdoorer, die gerne viele Facetten eines Landes erleben wollen, haben mit Malta einen dankbaren Partner. Und die gute Nachricht für Kletterer ist, dass Malta eben noch in den Startlöchern steht und um einiges weniger überlaufen ist, als andere bekannte Kletterinseln.

Facts zum Klettern auf Malta und Gozo

Felsentor im Süden von Malta
Diese spektakuläre Felsformation findet man im Süden der Insel.
Klettern an der Südküste von Malta
An der Küste kann man in spektakulärem Panorama die Klippen besteigen. Teils muss man sich dazu aber vorher abseilen.

Routencharakter:

Von 3-10 UIAA ist alles dabei. Die Routenlängen bewegen sich von 10-35 Meter. Mehrseillängen bis zu 100 Meter. Teilweise ist erst Abseilen an der Klippe nötig, um dann die Routen wieder zu erklimmen.

Absicherung:

Geringe Hakenabstände sind ideal für Anfänger. Haken sind in einem hervorragenden Zustand, da viele Routen erst kürzlich erschlossen wurden. In korrosionsanfälligen Klettergebieten am Meer werden Haken aus Titan verwendet.

Kletterführer:

Sport Climbing in Malta & Gozo von Simon Alden, Jeffrey Camilleri, Stevie Haston. Auflage 2013. Ein neuer Kletterführer mit allen neu erschlossenen Routen ist bereits in Planung.

Anreise:

  • Direktflug München – Luqa (Malta International Airport) etwa 2 Stunden
  • Fähre von Sizilien nach Valletta
  • Autofähre nach Gozo geht jede halbe Stunde. Keine Reservierung nötig.
  • Mietwagenfirmen gibt es am Flughafen
  • Busverkehr vorhanden, jedoch wenig pünktlich

Ausrüstung:

Klassisches Sportkletterequipment mit Klettergurt, Helm, Kletterschuhen und Chalkbag. Je nach Routenlänge ein 60-70 Meter Kletterseil und 15-20 Expressen. Unbedingt Tape mitnehmen, um dünne Haut vor dem scharfkantigen Felsen zu schützen.

Ideen für eine Kletterpause:

  • Malta National Aquarium in der St. Pauls Bay
  • Küstenwanderwege erkunden und in einsamen Buchten entspannen
  • Hauptstadt Valletta und Mdina mit historischen Gebäuden besichtigen
  • Bootsausflug zu den blauen Grotten

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Bergfreundin Marianne

Als ich am Gipfel der großen Zinne stand, war ich der glücklichste Mensch der Welt. Nach 8 Stunden klettern, war ich so emotional, dass die Tränen vor Freude flossen. Was für andere der Everest ist, war für mich die große Zinne.

One Comment on the Article

  1. Petra 16. August 2022 17:18 Uhr

    Hallo, für mich als absolute Laienklettererin und 1x Maltabesucherin, Jahrzehnte her, ist es interessant über Malta als Kletterparadies zu lesen. Die Glücksgefühle kenne ich vom Bergsteigen, jetzt nur noch Wandern. Liebe Grüße und weiterhin gutes Klettern, Petra, 65 Jh.

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