Nach 3,5 Stunden Flugzeit landen wir am späten Abend in Marrakesch, Marroko. Eine zehntägige Zelt-Trekking-Reise durch die atemberaubenden Berglandschaften Marokkos wartet auf uns. Genauer gesagt zieht es uns speziell in das Atlasgebirge, das zahlreiche hohe Pässe, Viertausender und auch den höchsten Berg Nordafrikas, den Jebel Tobkal (4167 m) beheimatet.
Unser Trekking-Programm haben wir schon von zu Hause aus ganz nach unseren Wünschen zusammengestellt. Dafür haben wir direkt bei einer einheimischen Agentur über die Vermittlungs-Onlineplattform Evaneos gebucht, die uns am Flughafen abholt und uns ins Hotel bringt. Doch bevor wir ins Hotel ziehen können, müssen wir die Einreise-Passkontrolle meistern, an der wir mehrere Stunden stehen. Im Hotel angekommen fallen wir todmüde ins Bett und freuen uns auf den nächsten Tag, an dem unser Abenteuer so richtig beginnt.
Auf ins Atlasgebirge
Nach einem entspannten Frühstück am Pool des Hotels packen wir unser Trekking-Equipment zusammen und genießen im Anschluss die sommerlichen Temperaturen am Pool. Noch einmal die Beine hochlegen, bevor uns um 14 Uhr unser Tour-Guide Momo abholen wird. In einem Kleinbus geht es von Marrakesch aus 1,5 Stunden ins Atlasgebirge hinein. Letzte Einkäufe werden in den sehr ländlichen Dörfern erledigt, Gasflaschen, Gemüse, Wasser, Klopapier. Eben alles was man für ein Zelttrekking mit 5 Personen und zwei Mulis benötigt.
Ziel und Ausgangspunkt unseres Treks ist der einzige Skiort in der Region, Qukaimeden auf 2600 m. Hier treffen wir unsere Begleitmannschaft, die beiden Mulitreiber Mohamed und Darsin mit ihren zwei weißen Mulis. Unser Gepäck und unsere Ausrüstung wie Zelt, Kochgeschirr, Lebensmittel, Gas, Kocher, etc. werden von den beiden Mulis getragen, sodass wir nur mit sehr leichtem Gepäck zu Fuß unterwegs sind.
Begrüßungsstour im Atlasgebirge
Nach einem ersten Kennenlernen schlagen wir die beiden Zelte auf und trinken einen Begrüßungstee. Tee (mit viel Zucker) als Nationalgetränk, Tajine zum Mittagessen und Couscous am Abend sind traditionelle Bestandteile des Lebensgefühls und der Kultur Marokkos, wie wir in den nächsten Tagen erleben dürfen. Der Satz „Drink tea, always drink tea“, kommt uns während unserer Reise folglich öfters zu Ohren.
Nach dem Motto „go high and sleep down“ unternehmen wir, das sind Tina und ich, eine kleine Eingehtour.
Was ihr noch wissen solltet, bevor es losgeht: Wir haben uns bewusst für eine Trekking-Tour nur zu zweit entschieden, da wir so alles nach unseren Wünschen gestalten können. Wissenswert ist hierbei zudem, dass dies nicht wesentlich teurer ist, als wenn man mit einer Gruppe reist. Außerdem haben wir uns für das Trekking vorgenommen, viele Fotopausen zu machen und das Erlebte zu dokumentieren.
In den Höhen (immer über 2000 m) ist viel trinken, auch für die Akklimatisation, sehr wichtig. Drei bis vier Liter täglich sind ein absolutes Muss. Nicht immer können wir das mit Mineralwasser abdecken. Die Einheimischen trinken das Wasser direkt aus dem Bach, wir benötigen allerdings einen Wasserfilter, um das Wasser vor Ort zu filtern. Dafür haben wir uns einen neuen Wasserfilter (diese gibt es zum Beispiel von Katadyn) zugelegt. Wasserfilter-Tabletten, wie Micropur, gehören damit der Vergangenheit an.
Neben dem Wasserfilter hatten wir uns zuvor auch vorsorglich Trekking-Nahrung und Riegel, insbesondere für die kurzen Pausen, eingepackt. Da unsere Guides immer eine große Tüte mit köstlichen getrocknete Datteln, Feigen, Nüsse und Mandeln dabei hatten, durften die Riegel wieder mit nach Hause reisen. Unsere Begleitmannschaft war TOP organisiert, weshalb wir sie nur bestens weiterempfehlen können. Sie haben sich nicht nur um uns fürsorglich gekümmert, sondern auch ihre Tiere vorbildlich umsorgt.
Tag 1: Sonne, Gewitter, grüne Landschaften
(Hm Aufstieg 850 – Abstieg 1100, Gz 8 h)
Bereits am frühen Morgen strahlt uns auf wundervolle Weise die Sonne entgegen. Als morgendliches Ritual bauen wir unser Zelt ab, stopfen die Schlafsäcke und legen die Matte zusammen. Wir sind glücklich und genießen mit einem gewissen „Inshallah“ (So Gott will) unser reichhaltiges Frühstück.
Nachdem unser Gepäck auf die Mulis verladen war, wandern wir mit leichtem Rucksack und viel Vorfreude zu unserem ersten Pass. Etwas später starten die Mulis, die uns allerdings schon nach kurzer Zeit einholen. Wir sind beeindruckt von der Trittsicherheit, der Kraft und der Geschwindigkeit, mit der die beiden „kleinen“ Mulis auf ihren vier Hufen den Berg gefühlt hochfliegen. In den nächsten Tagen werden wir noch öfters darüber staunen., wie geschickt und clever die beiden kleinen Schimmel sind, wie sie die Wege finden und diese gehen.
Tizi bedeutet Pass und mit dem Tizi n’Ouhattar übersteigt der Weg erstmals die 3000-Meter-Marke. Danach geht es wieder bergab, wo das Berberdorf Agounss mit seinen weitläufigen grünen Terrassenfeldern in einsamer Großartigkeit zu Füßen steiler Felsen liegt.
Nach einer Mittagspause machen wir uns gestärkt auf zum letzten Pass, der auf unserer heutigen Agenda steht. Donner und Blitz überrollen uns jedoch kurz vor dem Erreichen des Passes und nachdem auch noch starker Regen mit Hagel einsetzt, sind wir gezwungen, schneller abzusteigen. Gott sei Dank müssen wir in dieser Nacht nicht im Zelt schlafen. Wir haben eine bescheidene, aber trockene Unterkunft bekommen. Ein reichhaltiges Abendessen und etwas Sonne am Abend runden den Tag ab.
Tag 2: Tal von Tacheddirt
(Hm Aufstieg 900 – Abstieg 1100, Gz 7 h)
Heute hat sich das Wetter wieder zum Guten gewendet. Strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen lassen uns hoffnungsvoll in den Tag starten. Durch ein sehr schönes Tal und steil aufragende Felsen kommen wir direkt zum Pass. Wären wir in den Alpen würde ich sagen, dass heute Föhnsturm ist. Starker Wind zwingt uns sofort zum Abstieg.
Nach einer Pause gelangen wir ins abgelegene Tal von Tacheddirt auf 2300 m. Da der angestrebte Zeltplatz belegt ist, wird das Zeltlager kurzerhand in ein einfaches Hotel am Rande des Dorfes verlegt. Das schöne ist, dass man, wenn man mit einer Begleitmannschaft unterwegs ist, gleich nach der Tour mit Tee und Brotzeit verwöhnt wird. Der Tag endet wie er angefangen hat mit viel Sonnenschein und einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Tag 3: Viele Höhenmeter am Atlasgebirge
(Hm Aufstieg 1200 – Abstieg 1100, Gz 8 h)
Wir sind früh dran und die ersten 2 Stunden gehen wir mit der Stirnlampe. Die Mulis starten erst nach Sonnenaufgang, aber auch heute werden sie uns bis zum Pass wieder eingeholt haben. Die Tour beginnt mit einem langen, steilen Aufstieg. 1200 hm geht es für uns bergauf, für die wir 4,5 Stunden brauchen.
Der Pass Tizzi n’Likmet (3600 m) beschert uns einen wunderschönen Ausblick zurück ins Tal von Tacheddirt sowie auf die umliegende Bergwelt und die vielen Gipfel des Atlasgebirges. Auch unser angestrebtes Ziel, den 4167 m hohen Jebel Toubkal, können wir in der Ferne zum ersten Mal sehen. Nach einer Pause (Datteln, Nüsse und ein Fladenbrot mit Dosenfisch – ich wusste gar nicht, dass das so lecker schmecken kann), steigen wir ins wunderschöne und einsame Tal ab. Rauschende Bäche, grüne Wiesen und jede Menge Zeit zum Relaxen runden den Tag ab. Spaghetti mit Tomatensoße (ich liebe Nudeln, wer auch nicht?) stehen heute auf dem Speiseplan.
Tag 4: Zum Pass und Abstieg nach Amsourzerte
(Hm Aufstieg 650 – Abstieg 1300, Gz 8 h)
Heute Morgen sind wir total müde und kommen nur schwer in die Gänge. Nach einem Kaffee, Fladenbrot mit Butter und Marmelade werden wir allmählich wach. Unzählig viele Mulis (große und kleine Mulis, reitend, gehend, voll beladen und prächtig geschmückt) begegnen uns heute mit ihren Besitzern, da der Pass eine wichtige Versorgungsstrecke für die Einheimischen ist.
Der Anstieg durch das einsame und enge Tal ist wunderschön und es geht immer an einem Bach entlang. Weiter hinauf geht es zum Pass Tizi Tougroudadene (3260 m). Von hier aus steigen wir nach Amsourzerte ab, wo uns ein Hostel mit heißer Dusche erwartet. Zufälligerweise wird bei unserer Ankunft in Amsourzerte gerade eine traditionelle Hochzeit gefeiert, weshalb alles wunderschön und prächtig mit Blumen geschmückt ist.
Auf der sonnigen Terrasse entspannen wir mit Tee und genießen am Abend traditionelles Couscous mit Gemüse.
Tag 5: Berber-Frühstück, Bergseen und Sonne
(Hm Aufstieg 700 – Abstieg 100, Gz 5 h)
Erneut liegt ein langer und sehr abwechslungsreicher Wandertag vor uns. Heute rücken der Jebel Toubkal (4167 m) und der Imouzzer (4010 m) in unser Blickfeld. Nach etwa einer Stunde hat einer unserer Guides eine Überraschung für uns parat: Er führt uns in ein einheimisches „Restaurant“ für ein traditionelles Berberfrühstück unter freiem Himmel. Frisches Fladenbrot, Honig, Salz und Olivenöl lassen wir uns dort schmecken. Nur schwer können wir uns von diesem köstlichen Essen losreisen. Doch für uns geht es weiter zum Lac d’Ifni.
Der eiskalte Lac d’Ifni (2500m) ist der einzige natürliche Bergsee im westlichen Hohen Atlas und ein eiszeitliches Überbleibsel – eine tolle Kulisse zum Fotos machen. Da die Temperaturen heute auf 35 Grad klettern, legen wir am See eine sehr lange Mittagspause für Abkühlung und Trinken ein. Die meisten Gruppen übernachten sogar am See, wir ziehen es jedoch vor, etwas einsamer zu zelten und laufen deshalb noch eine Stunde weiter ins Tal.
Ehrlich gesagt habe ich mir den heutigen Tag etwas entspannter vorgestellt. Ich dachte dass 600 hm doch nicht so schwer sein können, aber die Temperaturen und das Gehen in der prallen Sonne haben uns doch sehr gefordert.
Fordernde Temperaturen auf dem Atlasgebirge
Morgen steht ein weiterer langer Tag auf dem Programm, und auch für den nächsten Tag sind wieder sehr heiße Temperaturen gemeldet. Da es bei einem Süd-Ostseitigen steilen Aufstieg durch eine steile, schmale Schlucht auch am Vormittag schnell bis zu 35 Grad heiß werden kann, entscheiden wir uns am nächsten Tag bereits um 5 Uhr zu starten. Auf diese Weise können wir die Hitze bestmöglich umgehen. Früh liegen wir also, mit einem Gutenachttee, in unseren Schlafsäcken.
Was ich euch noch nicht erzählt habe: Meine Freundin liest mir im Zelt jeden Abend eine Gutenachtgeschichte mit Bergabenteuern von großen Bergsteigern unserer Zeit vor. Wann habt ihr euch das letzte Mal eine Geschichte vorlesen lassen? Probiert es mal wieder aus, es ist einfach wunderschön und entspannend.
Tag 6: Die Toubkal-Hütten auf dem Atlasgebirge
(Hm Aufstieg 1200 – Abstieg 500, Gz 7 h)
Wie geplant beginnt unser Tag um 5 Uhr morgens. Die ersten 1,5 Stunden weisen uns unsere Stirnlampen den Weg. Das Schöne daran, am Morgen unterwegs zu sein, ist, dass man mit der Sonne in den Tag zu starten scheint. Wir steigen langsam in die steile, teils ausgesetzte Schlucht ein, die sich über 1300 Höhenmeter zum himmelhohen Tizi Ouanamuss (3664 m) hinaufzieht. Auf 3000 m Höhe blitzen die ersten Sonnenstrahlen hervor.
Der Weg ist eine Herausforderung für Mensch und Tier. Immer wieder helfen die Mulitreiber ihren Tieren über steile hohe Stufen und durch enge Passagen hindurch. Nach mehreren Pausen erreichen wir schließlich den Pass. Tatsächlich verlief alles besser als wir es gedacht hatten. Eine gigantische Aussicht auf mehrere 4000er belohnt die Mühen. Wir genießen noch einmal die Ruhe oben am Berg, bevor wir zu den hoch frequentierten Toubkal-Hütten (3165 m) absteigen, die unser Basislager für die nächsten zwei Nächte sind.
Die Hütten sind ein begehrtes Ziel
Der kurze Abstieg zu den Toubkal-Hütten ist von vielen hohen Bergen umrandet. Bei den Hütten angekommen findet dort, wie erwartet, ein reges Treiben, Kommen und Gehen von Mulis, zahlreichen Trekking-Gruppen und Einheimischen statt, denn der bekannte Toubkal ist ein begehrtes Ziel von vielen Kurztripp-Wanderern und Einheimischen.
Neben den Zeltplätzen gibt es hier auch zwei Hütten, in denen übernachtet werden kann. Wir sind froh, unser Zelt wenigstens abseits vom Trubel aufschlagen zu können.
Für den Rest des Tages heißt es für uns ausruhen, ausreichend trinken, genug essen und viel schlafen. Außerdem passen wir die Steigeisen an die Schuhe an, packen den Rucksack für die Gipfeltour, bestücken die Stirnlampe mit Batterien, usw.
Um den vielen Bergsteigergruppen am nächsten Tag beim Aufstieg aus dem Weg zu gehen, schlagen wir unserem Bergführer vor, bereits in der Nacht zu starten. Somit sollten wir bereits bei Sonnenaufgang am Gipfel sein. Die Antwort unseres Guides: „No problem, it’s good.“ Also Start am Morgen bzw. in der Nacht um 03:30 Uhr. Wir gehen früh schlafen, und sind voller freudiger Erwartung auf den nächsten Tag.
Tag 7: Gipfeltag am Jebel Toubkal
(Hm Aufstieg 1000 – Abstieg 1000, Gz 6.5 h)
Der Wecker läutet um 2:30 Uhr. Wir sind sofort hellwach, denn die Vorfreude ist groß. Heute geht es auf die Spitze Nordafrikas! Der Jebel Toubkal (4167 m) ist unser Ziel. Rasch sind wir in unseren Bergschuhen, nehmen einen heißen Tee und einen Müsliriegel zu uns und dann geht es, mit der Stirnlampe auf dem Kopf, um 3:15 Uhr in der Nacht los. Über uns liegt ein wolkenloser Sternenhimmel.
Einsam und in der inspirierenden meditativen Stille der Nacht wandern wir los. Der Aufstieg erfolgt über teils blockiges Gelände. Nach circa zwei Stunden legen wir die Steigeisen an, denn der Schnee ist hart und das Gelände hinauf zum Tizi n’Toubkal (3940 m), über den es zum Gipfel geht, recht steil.
Am Gipfelkreuz!
Nach knapp vier Stunden sind wir noch vor Sonnenaufgang auf der Spitze. Der Ausblick vom Gipfel ist auch im Halbdunkel schon einzigartig. Der für den Toubkal typische starke Wind ist heute zum Glück gut erträglich, sodass wir die circa 30 Minuten bis zum Sonnenaufgang genießen können. Wir beobachten, wie die ersten Sonnenstrahlen über die Gipfel blitzen und der Tag ganz langsam erwacht. Ein spektakuläres Naturschauspiel mit „flammenden Wolken“. Wow, wir sind sprachlos und machen unzählige Fotos. Alle Mühen sind mit dem beeindruckenden und unvergesslichen Erlebnis entschädigt.
Nach dem Sonnenaufgang steigen wir wieder ab. Ab der Hälfte des Abstiegs kommen uns viele Bergfreunde, teils schon total erschöpft, teils in leichten Turnschuhen entgegen. Einige von diesen werden es nicht schaffen bzw. haben den Berg unterschätzt, denn nur mit Turnschuhen kannst du diesen Berg nicht besteigen. Wir befinden uns hier in hochalpinem Gelände, was bedeutet, dass feste Berg- und Trekkingschuhe sowie ein Bergführer (insbesondere bei einem Aufstieg bei Nacht) ein Muss sind. Zudem sind um diese Jahreszeit Steigeisen absolut notwendig.
Nach zwei Stunden kommen wir wieder wohlbehalten beim Zelt an. Mit einem späten, ausgiebigen Frühstück und dem guten Gefühl, es geschafft zu haben, relaxen wir den Rest des Tages in der Sonne.
Tag 8: Wasserfälle und die Sehnsucht nach einer Skitour
(Hm Aufstieg 400 – Abstieg 1400, Gz 6 h)
Die Tourenplanung für den heutigen Tag ändern wir kurzerhand am Morgen, weil uns einfach danach ist, und das Gipfelerlebnis vom Vortag noch so präsent ist. Statt einem weiteren 4000er entscheiden wir uns für das Tal durch den der „Assif n´Quonzane“ führt und das bekannt ist für seine hohen Wasserfälle und grünen Landschaften.
Mit dem Toubkal im Rücken geht es hinauf zu einem 3500 m hohen Pass. Nach circa einer Stunde Gehzeit holen uns die Mulis mal wieder ein und zeigen uns auch heute wie es auf den schmalen Wegen auf vier Hufen sicher den Berg hoch geht.
Am Pass angekommen erwartet uns bei Sonnenschein und wolkenlosem Himmel ein wunderbarer Rundblick auf das Atlas Massiv. Zeit für eine Pause mit Datteln, Orangen und Tee, bei der uns eine der vielen Schaf- und Ziegenherden Gesellschaft leistet.
Der lange Abstieg führt durch eine steile Rinne und in vielen Serpentinen talabwärts. Unten am Einstieg der Rinne angekommen, blicke ich zurück nach oben und bin mehr als beeindruckt. Mein nächster Gedanke: „Was wäre das für eine sensationelle Skitouren-Abfahrt!?“ Ich mache schnell ein Foto, um die Skitouren-Idee weiterzuverfolgen.
Weiter geht es in Richtung Tal. Wir gehen noch circa eine Stunde, bis uns das nächste Naturschauspiel, ein hoher Wasserfall, auf unserer Reise erwartet. Mit frischem Orangensaft machen wir eine Pause und schauen dem Wasserfall zu, bevor es zu unserem letzten Zeltplatz geht.
Tag 9: Das Abenteuer neigt sich dem Ende
(Hm Aufstieg 250 – Abstieg 750, Gz 4 h)
Letzter Tag. Nach einer ruhigen Nacht und einem sehr entspannten Frühstück sind wir auf unserer letzten Etappe unterwegs. Entspannt geht es zum letzten Pass, für welchen wir ins Berberdorf Imlil (1750 m) absteigen. Dort freuen wir uns auf eine Dusche und ein bequemes Bett.
Am Abend genießen wir, gemeinsam mit unserer Begleitmannschaft, Couscous mit Hühnchen. Dann sind wir an der Reihen uns zu bedanken, das Trinkgeld zu übergeben und auch Ausrüstungsgegenstände zu verschenken, die dort dringender benötigt werden als bei uns.
Am nächsten Morgen geht es mit dem Kleinbus zurück nach Marrakesch. Zwei Tage in der Königsstadt mit ihren bunten Märkten und engen Gassen bilden den stimmungsvollen Abschluss dieser eindrucksvollen Reise.
Viele Sehenswürdigkeiten, wie der Anima Garten, Jardin Majorelle oder die Medina mit dem wunderschönen Marktplatz, lassen keine Langeweile aufkommen.
Von unserer Hotelbesitzern haben wir außerdem noch einen Essens-Tipp bekommen und so lassen wir es uns am Tag vor der Heimreise noch im Restaurant Al Fassia schmecken. Das Restaurant ist international bekannt für die feinste Küche Marrakechs und die beste Tajine der Stadt – das dürft ihr nicht verpassen, wenn ihr mal nach Marrakech reist.
Schön war’s in Marokko.
2 Comments on the Article
Klingt sehr interessant. Wie habt ihr die Tour organisiert? Wollen so etwas im September zu zweit machen.
Guten Morgen, ich selbst hatte mal Ende der 70iger Jahre das Glück, mit einem Robert und dessen Freund Robert (beide aus Austria) auf diese Reise mitgenommen zu werden. Ich war auch ganz oben. Frage: Bist Du Du der Robert, der mich damals mit deinem Freund und einigen Alpinisten begleitet hat? Eine kurze Info wäre toll. Viele Grüße Ulla aus Düsseldorf