Der Outdoormarkt gleicht einer Materialschlacht. Für jeden Einsatzbereich gibt es eine andere Membran, ein anderes Material, das den harten Bedingungen vermeintlich am Besten standhält. Da will natürlich jeder mitmischen – auch die bayrische Outdoor-Marke Schöffel mit ihrer hauseigenen Venturi-Technologie. Die Versprechungen sind gewohnt vollmundig: Man will „Schutz mit höchster Funktionalität“ verbinden und „höchsten Ansprüchen“ genügen. Zeit für einen Blick hinters Material! Was kann Venturi und wo lässt sich die Technologie zwischen Gore-Tex, Dermizax und Co. einordnen?
Der Aufbau
Die Venturi-Membran liegt zwischen Ober- und Futterstoff – wir haben also erstmal einen ganz klassischen Aufbau wie er bei vielen anderen Membran-Systemen auch vorzufinden ist. Je nach Modell und dem jeweiligen Einsatzbereich der Bekleidung werden verschiedene Oberstoff-Qualitäten miteinander verbunden, die zwischen einem 2-oder-3-Lagen-Laminat variieren können.
Schöffel hat die Venturi-Membran allerdings noch weiter diversifiziert, um für eine breite Palette an Wetterbedingungen jeweils ein passendes Produkt anbieten zu können. Venturi unterteilt sich weiter in Venturi Softshell, Stretch und Ventbreak. Folgendes steckt dahinter…
Was das klassische Venturi kann
Die klassische Venturi-Technologie ist wasserdicht, winddicht und – wen wundert’s – atmungsaktiv. Mit einer maximalen Wassersäule von 20.000 mm (das Minimum liegt bei 10.000) spielt sie in der ersten Liga der Membran-Produkte, ist aber im Vergleich zu einer Gore-Tex Pro Shell (28.000 mm Wassersäule) etwas schwächer.
Venturi Softshell
Winddicht, wasserabweisend und atmungsaktiv – das sind die Eigenschaften von Venturi Softshell – ziemlich klassisch also für die Produktkategorie. Je nach Variante ist die Innenseite noch mit einem leichten Fleece ausgestattet, das bei kalten Temperaturen die Wärmeleistung nach oben schraubt. Weitere Pluspunkte sind das eher geringe Gewicht und die leicht elastischen Materialeigenschaften, dank der die Bewegungsfreiheit verbessert wird.
Venturi Stretch
Wie der Name schon sagt, zeichnet sich die Venturi Stretch durch eine höhere Elastizität aus. Das 2- oder 3-Lagen Laminat ist hier nur nach Bedarf verarbeitet. Dennoch gibt es auch in diesem Modell Schutz vor Wind und Wasser – und zwar im gleichen Maße wie bei der Muttertechnologie, also mindestens 10.000 mm Wassersäule.
Zwar handelt es sich um ein geschlossenes Membran-System, doch deswegen muss man keinen Schweißausbruch befürchten. Ein Zusammenspiel von hydrophilen und hydrophoben Fasern soll den Feuchtigkeitstransport und damit die Atmungsaktivität gewährleisten.
Venturi Ventbreak
Wie Venturi Softshell ist die Ventbreak-Technologie wasserabweisend, winddicht und atmungsaktiv. Doch wo liegen die Unterschiede? Ventbreak kann vor allem in Sachen Gewicht und Atmungsaktivität punkten und ist generell das etwas „technischere“ Produkt. Daher findet es sich auch vor allem in den sportlichen Jacken von Schöffel, während die klassische Softshell eher in der sogenannten Outleisure-Kollektion Verwendung findet, die eher modische Styles und Schnitte aufweist.
Ventbreak gibt es ebenfalls mit einer Fleece-Innenseite, die die Wärme besser am Körper hält.
Pflegehinweise für die Funktionserhaltung
Wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv, wärmend oder stretchig – vieles haben wir nun über Schöffels Venturi-Technologie gehört. Doch wenn eines am Ende neben der Leistungsfähigkeit des Kleidungsstückes zählt, dann ist es die richtige Pflege. Hierfür sollte auf jeden Fall auf die Pflegehinweise des Herstellers geachtet werden.
Aber auch wir haben euch aus unserem Repertoire mal eine kleine Leseliste für weitere Pflegehinweise zusammengestellt:
- Imprägnierung von Jacken
- Pflegeanleitung Hardshell-/Regenjacken
- Pflegeanleitung Softshell
- Pflegeanleitung Fleece
Jetzt seid ihr aber erst einmal an der Reihe: Vielleicht habt ihr ja auch schon Erfahrungen mit Venturi-Produkten und könnt sie mit uns in den Kommentaren teilen?