Mit dem eigenen Zelt auf Tour zu gehen ist für viele Leute die absolute Freiheit. Damit man möglichst lange etwas von seinem mobilen Zuhause hat, sollte man einige einfache Dinge beachten. Wenn man sich während der Tour um sein Zelt kümmert, wird es einem auf vielen Touren zuverlässig zu Diensten sein.
Auf was Du bei der Pflege von Zelten während der Tour achten solltest, erzählen wir Dir hier.
Schon vor der nächsten anstehenden Tour sollte man das Zelt einmal zur Probe aufbauen und auf Vollständigkeit überprüfen. Wenn man erst einmal unterwegs ist, kann es mitunter ziemlich schwierig sein, dass passende Gestänge nachzukaufen. Auch sollte man sich mit dem Aufbau des Zeltes vertraut machen, um so durch fehlerhafte Bedienung Schäden am Zelt zu vermeiden.
Der richtige Zeltplatz
Bei der Wahl des Lagerplatzes solltest du immer darauf achten, dass dieser möglichst eben und frei von spitzen Steinen oder Ästen ist. So verhindert man Schäden an der Bodenwanne. Wenn man diese zusätzlich vor Abrieb und Beschädigungen schützen möchte, empfiehlt es sich ein sogenanntes Ground-Sheet oder Floor-Protector zu verwenden. Das sind speziell auf das jeweilige Zelt abgestimmte Planen, die die Grundfläche des Zeltes bedecken und es vor mechanischen Beschädigungen von unten schützen. Angenehmer Nebeneffekt bei der Verwendung eines Ground-Sheets: weniger Feuchtigkeit kann vom Boden aufsteigen – die Kondensbildung im Zelt wird merklich verringert.
Ein weiteres Augenmerk sollte man darauf richten, dass auch von oben nichts auf das Zelt herab fallen kann. Abgehendes Geröll oder morsche Äste, die auf das Zelt fallen, könnten es ansonsten mühelos beschädigen. Ob man unter einem Baum sein Zelt aufbaut, sollte ebenfalls gut überlegt sein. Eigentlich alle Bäume verlieren Harz, das dann auf das Zelt tropfen kann und mitunter nur unter größten Mühen, wenn überhaupt, wieder zu beseitigen ist.
Zelt aufbauen
Wenn Du das Zelt aufbaust, achte darauf, dass die einzelnen Segmente des Gestänges nicht einfach zusammenschnappen. Der Übergang zwischen den einzelnen Segmenten kann ansonsten beschädigt und geschwächt werden, sodass er über kurz oder lang brechen kann. Dies wird nicht sofort passieren, wenn man das Gestänge zusammenschnappen lässt, sondern wird erst nach einer Weile auftreten, im ungünstigsten Falle mitten in einer stürmischen Nacht. Daher bitte den einzelnen Gestängebogen immer Segment für Segment zusammensetzen.
Wenn das Zelt über Kanäle für die Gestänge verfügt, dann führe diese beim Aufbau mit der gebotenen Vorsicht ein. Versuche niemals, die Gestänge mit Gewalt und zu viel Kraft einzuführen, ansonsten können die Kanäle schnell beschädigt werden. Häufig weisen die Gestänge eines Zeltes verschiedene Längen auf, Du solltest daher immer darauf achten, dass das richtige Gestänge in den entsprechenden Kanal kommt, um Beschädigungen zu vermeiden.
Um das Zelt aufzustellen und zu befestigen, solltest Du darauf Acht geben, die Heringe nicht mit Gewalt in den Boden zu treiben. Wenn der Boden zu hart ist, hilft es, zur Verlängerung der Abspannschlaufen ein wenig Reepschnur dabei zu haben. Mit einer Schlinge daraus kann man dann die Position des Herings beliebig verändern. Zudem hilft es, wenn man abgestimmt auf die zu erwartenden Bodenverhältnisse eine kleine Auswahl unterschiedlicher Heringe dabei hat. Als robuste Allround Heringe haben sich vor allem solche mit einem Y-Profil herausgestellt.
Stabilität des Zeltes
Dein Zelt verfügt in der Regel über zahlreiche Abspann- und Befestigungspunkte. Diese sichern das Zelt, wenn es windig oder gar stürmisch wird und tragen maßgeblich zur Stabilität des Zeltes bei. Daher empfehlen wir, immer alle Befestigungsmöglichkeiten zu benutzen. So wird man nicht von unliebsamem Wetter überrascht, das plötzlich und vielleicht unerwartet aufzieht. Zudem reduzieren die Abspannleinen die Belastung von Nähten deutlich und tragen so zu einer längeren Lebensdauer bei. Die Leinen sollten allerdings nicht mit zu großer Kraft festgezogen werden, sonst können Befestigungen und Nähte beschädigt werden oder sogar einreißen.
Zur Pflege des Zeltes unterwegs gehört auch, dass man möglichst vermeidet, im Zelt zu kochen. Durch Stichflammen oder umkippen des Kochers, durch auslaufenden Brennstoff oder zu starker Strahlungshitze kann es schnell zu Brandlöchern oder gar zum Verlust des Zeltes kommen. Wenn das Zelt plötzlich Feuer fängt, wird es zudem schnell lebensgefährlich im Inneren. Außerdem bildet sich durch das Kochen, vor allem bei niedrigen Temperaturen, viel Kondensfeuchtigkeit, die sich dann an der Innenseite des Außenzeltes niederschlägt. Um der Bildung von Kondens entgegenzuwirken, hilft es, die Lüfter zu öffnen und bei entsprechendem Wetter auch das Zelt etwas offen zu lassen.
Vor dem Abbau des Zeltes
Wenn Du das Zelt wieder abbaust, solltest Du vorher kurz den Innenraum von Schmutz wie z.B. Krümeln vom Müsli oder den leckeren Keksen des Vorabends befreien. Besonders schnell geht dies, wenn bei Deinem Zelt immer zuerst das Innenzelt separat aufgebaut werden muss. Dann ziehst Du das Innenzelt einfach kurz auf links und schüttelst es aus – fertig!
Auch das Außenzelt solltest Du von grobem Dreck befreien, soweit dies möglich ist. Dazu empfiehlt es sich immer, einen kleinen Wischlappen dabei zu haben. Dieser sollte am besten sehr saugfähig sein, so kann man das Zelt auch noch abfeudeln, wenn es vor dem Abbauen noch etwas feucht ist.
Vor dem Abbauen bitte auch kurz das Innenzelt kontrollieren, gerne vergisst man zum Beispiel die Stirnlampe in der Seitentasche des Innenzeltes. Durch solche vergessenen Gegenstände können schnell mechanische Schäden entstehen.
Generell sollte man vermeiden, das Zelt feucht einzupacken. Manchmal geht es allerdings nicht anders, dann aber sollte man am besten Innen- und Außenzelt getrennt voneinander einpacken und das Zelt nicht zu lange feucht eingepackt lassen. Ansonsten können sehr schnell Stockflecken oder auch Schimmel entstehen. Daher sollte man das Zelt immer so schnell wie möglich trocknen und nicht achtlos über mehrere Tage einfach im Rucksack verstauen.
Wenn man diese Tipps beachtet, ist man auf Tour stets gut unterwegs und das Zelt wird es einem mit einer langen Lebensdauer danken. Das Zelt ist der Schutz vor Wind und Wetter auf Tour, ohne den es schnell einmal sehr unangenehm werden kann. Von daher lohnt es sich gerade unterwegs sehr, ein wenig Sorgfalt walten zu lassen, sodass man dann stets beruhigt und entspannt im mobilen Zuhause schlafen kann.
2 Comments on the Article
Hmm, also einige Dinge kann ich gar nicht nachvollziehen. Bei Feuchtigkeit geht mein Zelt bzw. der Stoff eher auseinander als sich zusammenzuziehen (Dragonfly 3XT, davor Tatonka Narvik). Alle Abspannleinen zu verwenden ist bei freistehenden Zelten und eher gutem Wetter (also ohne Vorhersage von schlechtem Wetter) overkill. Wenn es stürmt, klar.. Ansonsten danke, gute Inspiration ist auch dabei ;-)