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Fleece selbst reparieren – eine Pflegeanleitung

Inhaltsverzeichnis

Pflegeanleitung Fleece reparieren
Auf was muss man bei der Reparatur von Fleece-Bekleidung achten?

Outdoor-Bekleidung aus Fleece macht mit den Jahren einiges mit! Ob kleine Löcher durch Funkenflug, Abriebstellen oder ob sich einfach der Zahn der Zeit bemerkbar macht, der an der Jacke oder dem Pulli nagt. Wenn Ihr Eure altgedienten Fleece-Klamotten liebgewonnen habt und sie nicht gleich in Rente schicken möchtet, oder wenn ein Malheur die neue Jacke in Mitleidenschaft gezogen hat, heißt es nicht sofort verzagen! Im Folgenden gebe ich Euch einen kleinen Überblick, wie Ihr kleinere Schäden am Fleece selbst reparieren oder kaputte Reißverschlüsse wieder in Schuss bringen könnt. Ein paar Tipps, damit die Klamotten auch nach Jahren im Outdoor-Einsatz noch aussehen wie frisch aus dem Ei geschlüpft, gibt es obendrauf auch noch.

Ein Brandloch im Fleece – was nun?

Pflegeanleitung Fleece reparieren Brandloch
Die Spuren eines Lagerfeuerfunkens.

Schnell ist es passiert. Funkenflug am Lagerfeuer oder ein unachtsamer Geselle, der mit seiner glimmenden Zigarette die Jacke streift und schon ist ein Brandloch im Gewebe. Fleece ist in aller Regel aus Polyesterfasern gewebt und anfällig für solche Schäden. Brandlöcher im Fleecematerial sehen nicht nur unschön aus, sie beeinträchtigen, je nach Größe, die Funktionalität der Textilien und reißen im schlimmsten Fall noch weiter auf. Was also tun, um den Fleece zu reparieren?

Kleinere Löcher flicken

Kleinere Löcher könnt Ihr mit Textilkleber verschließen. Entfernt hierfür eventuell angekokelte Fasern mit einer feinen Schere. Dreht das Kleidungsstück auf links und klebt das Loch zu. Lasst das Ganze trocknen und mit etwas Glück ist von dem „Brandschaden“ nichts mehr zu sehen. Im Notfall könnt Ihr einen handelsüblichen, nicht gar so aggressiven Sekundenkleber nehmen. Wichtig ist hier vor allem, dass der keine Lösungsmittel enthält, welche die Synthetikfasern, oder – falls vorhanden – das Elasthan im Gewebe angreifen.

Größere Löcher flicken

Bei größeren Löchern hilft diese Methode nicht mehr. Hier bietet sich dafür die perfekte Gelegenheit, um die alten Skills aus dem Handarbeitsunterricht wieder hervorzukramen. Das Loch wird gestopft! Das könnt Ihr je nach Gusto mehr oder weniger professionell angehen. Wer es fachgerecht haben möchte, braucht Nadel, einen Stopfpilz und Stopfgarn in der passenden Farbe. Stopfpilz? Das ist nichts anderes als ein aus Holz gefertigtes Utensil, welches das Loch beim Flicken offen hält. Da die wenigsten von Euch solch eine Gerätschaft im heimischen Repertoire haben dürften, reicht eine Kaffeetasse, ein leerer Joghurtbecher oder für unterwegs die Raviolidose. Wichtig ist, dass Euer Stopfpilzersatz eine leicht gewölbte Oberfläche besitzt. Legt das zu flickende Fleecetexil über die „Stopfhilfe“, sodass das Loch offen gehalten wird. Jetzt beginnt die Fitzelarbeit. Ein Loch stopfen heißt im Grunde, dass Ihr das Loch zuwebt. Und das braucht Zeit, wenn es ordentlich werden soll. Dafür näht ihr zunächst die Längsfäden von oben nach unten über das Loch. Anschließend vernäht Ihr die Querfäden so, dass sie abwechselnd über und unter die Längsfäden gefädelt werden. Je enger Ihr arbeitet, desto feiner wird hinterher das Ergebnis. Fast wie beim Webrahmen in der Grundschule. Weil ein solches Vorhaben gerne zur abendfüllenden Angelegenheit wird, empfiehlt sich dazu ein Gläschen Wein und eine spannende Serie auf dem Fernsehschirm.

Pflegeanleitung Fleece reparieren Feuer Löcher
Vermeide es möglichst, Fleece-Textilien Funkenflug auszusetzten – so vermeidest Du unschöne Brandlöcher.

Große Löcher im Fleece reparieren

Bei großen Löchern bleibt Euch nichts anderes übrig, als zum guten alten Textil-Flicken zu greifen. Die gibt es als Aufnäher oder zum Aufbügeln. Bei letzterer Variante ist allerdings Vorsicht geboten. Da Fleece, wie erwähnt, relativ hitzeempfindlich ist, gibt es einige Dinge zu beachten. Stellt das Bügeleisen auf die niedrigste Stufe ein und vermeidet direkten Kontakt zwischen der Bügelfläche und dem Fleece-Gewebe. Legt ein Baumwolltuch zwischen den Flicken und das Bügeleisen. Drückt nicht zu stark auf, da Ihr den Flor des Gewebes zerstören könnt. Bei funktionellen Fleece-Geweben wie etwa Windstopper Fleece gibt es spezielle Flicken für Funktionsbekleidung. Bügelvlies in gleicher Farbe wie das Textil wird ähnlich angewendet, funktioniert aber nur bei kleineren Löchern richtig gut. Die von mir genannten Flickmethoden könnt Ihr bei „Nicht-Brandlöchern“ natürlich ebenfalls anwenden.

Was zu tun ist, wenn der Reißverschluss streikt

Wenn Reißverschlüsse ihren Dienst quittieren, ist das oft der Anlass, die heißgeliebten Fleecejacken ins Outdoorklamotten-Nirwana zu verbannen. Wenn der Zipper klemmt oder nicht mehr schließen will, gibt es dennoch ein paar Kniffe, die helfen können, den Reißverschluss des Fleece zu reparieren.

Rote Jacke mit kaputtem Reißverschluss
Wie repariere ich einen kaputten Reißverschluss selbst?

Hängt der Reißverschluss an einer bestimmten Stelle fest, haben sich oft ein Stückchen Stoff oder lose Fussel im Reißverschluss verklemmt. Ist das der Fall, versucht Ihr den Übeltäter durch leichtes Zupfen zu entfernen und zieht den Zipper mit einem Ruck nach unten. Bei festhängenden Reißverschlüssen hilft vielleicht ein Bleistift. Ja, richtig gehört! Das Graphit in der Mine macht den Reißverschluss geschmeidig. Geht mit dem angespitzten Bleistift von oben bis unten kräftig über den Reißverschluss. Das entfernt etwaige Fremdkörper oder Verschmutzungen und lässt den Zipper leichter über die Zähne laufen.

Ein weiterer Grund für einen defekten Reißverschluss können nicht mehr greifende Zähne sein. Um das herauszufinden, öffnet und schließt den Reißverschluss und schaut genau hin, an welcher Stelle der Zipper die Zähne nicht mehr ineinander greifen wollen. Sind einer oder mehrere Zähne verbogen, könnt Ihr versuchen, sie mit einer feinen Zange geradezubiegen. Auch der Schieber kann zur Wurzel allen Übels werden. Mit der Zeit kann sich der Schlitten, der die Verzahnung herstellen soll, verbiegen. So schließt der Zipper nicht. Wagt hier ebenfalls den Versuch mit der Zange: Drückt den Schlitten wieder etwas fester zusammen, testet den Schließvorgang erneut und bessert bei Bedarf nach. Ist der Schieber kaputt und muss gewechselt werden oder fehlen einzelne Zähne, sieht die Sache komplizierter aus und erfordert Sachkenntnis. Geht bei solchen Fällen am besten zum Fachmann wie dem Schuster oder einem Schneider. Die richten den Zipper oft für schmales Geld oder können ihn im Notfall ganz austauschen.

Bei der richtigen Pflege bleibt das Fleece weich und kuschelig.

Fleece wieder in Schuss bringen

Über die Jahre im harten Einsatz bilden sich gerne kleine Fusselknötchen auf der Oberfläche von Fleece-Textilien. Viele kleine einzelne Knötchen. Das schadet nicht nur der Optik, sondern der Haptik gleichermaßen. Das vormals flauschige Fleece fühlt sich einfach nicht mehr fluffig an. Diesem sogenannten Pilling kann zwar durch vorsichtiges Waschen vorgebeugt werden, aber früher oder später sucht es die meisten Fleece-Gewebe heim. Damit Eure Fleece-Oberteile nicht aussehen wie alte Zottelköter, gibt es einige Möglichkeiten, die fiesen Fusseln zu entfernen.

Zum einen kann man die Textilie mit einer Fusselrolle oder einer Fusselbürste behandeln. Das hilft, die Knötchen zu lockern und entfernt Staub und Härchen aus dem Gewebe. Eine weitere Möglichkeit ist ein sogenannter Fusselrasierer. Die gibt es in jeder Drogerie zu kaufen und sie funktionieren ähnlich wie ein Elektrorasierer, nur eben für Fusseln. Hier wird mit dem Pilling effektiv kurzer Prozess gemacht und das Fleece-Gewebe wird in der Regel nicht angegriffen

Puh! Habt Ihr Eure Brandlöcher geflickt, den Reißverschluss zurechtgebogen, das Gewebe entfusselt und fehlende Knöpfe ersetzt, ist die Fleecejacke oder der Pulli wieder (fast) wie neu! Denn das Lieblingsstück, das einen über lange Zeit begleitet hat, kann selbst das schönste neue Teil nicht ersetzen! Darum lohnt es sich Fleece zu reparieren, wenn du die entsprechenden Möglichkeiten dazu hast.

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Bergfreund Gastautor

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