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Knotenkunde

Knotenkunde für Berg- und Outdoorfreunde – das sollte halten

Inhaltsverzeichnis

Unglaublich, was man mit biegsamem Textil so alles anfangen kann. Die richtigen Schlingen und Windungen an den richtigen Stellen machen so vieles möglich. Nicht selten retten sie sogar Leben. Lebenswichtig sind die Knoten vor allem beim Klettern und Bergsteigen. Deshalb stellen wir hier in erster Linie die Knoten vor, die es für den sicheren Auf- und Abstieg an all den schönen Wänden und Flanken braucht. Ihre Zahl ist recht überschaubar und die meisten dieser eher wenigen Knoten werden für mehrere Zwecke verwendet.

In der „Disziplin Outdoor“ sieht es eher umgekehrt aus: hier gibt es sehr viele Knoten, die aber oft nur für einen einzigen Zweck brauchbar sind. Wie zum Beispiel die Knoten zum Abspannen von Zeltleinen oder Die zum Aufhängen einer Hängematte. Solche Knoten sind wertvoll und praktisch, doch nur in den seltensten Fällen überlebenswichtig. Es besteht nicht gleich Lebensgefahr, wenn du beim Knüpfen eine Schlaufe nicht zurückgefädelt hast.

DISCLAIMER

Das Gesamt-Handling an den beschriebenen Stationen einer Tour wird hier nur angedeutet. Selbstverständlich reicht es nicht, nur isoliert die Knoten zu kennen, ohne den dahinter stehenden Kontext der Techniken und Situationen zu erfassen. Das Knotenlernen hat nur dann einen Sinn, wenn all das mitberücksichtigt wird. Dieser Artikel kann nur als möglicher Einstieg oder als Auffrischung dienen und im Idealfall dazu anregen, sich in Kursen und Lehrbüchern weiter schlau zu machen.

Grundbegriffe der Knotenkunde und Knotenanatomie

Apropos Schlaufe, wir sollten kurz die Definitionen der Bestandteile eines Knotens klären, um Beschreibungen zum Knotenknüpfen eindeutig zu verstehen. In der sperrigen aber präzisen Wikipedia-Sprache ist die Schlaufe im Sinne der Knotenkunde „ein feststehendes Auge (O-förmiges Stück) in Tau- und Bandwerk, das sich nicht löst, und nicht zuzieht.“

Der alte Bergfreund mischt sich ein: „Knoten kannst du mit vielerlei Dingen knüpfen. Seil, Wolle, Telefonkabel,  Schlingen, Schnüre, die Liste ist endlos. Im folgenden geht es bei uns aber um Seile, Schlingen und Reepschnüre, wie man sie für den Bergsport verwendet.“

Schlinge

Als Schlinge bezeichnet man fachsprachlich „nur die zulaufende (zuziehende) Seilschlinge, wie die am Henkerknoten: Zieht man ein freies Ende durch die Schlaufe am Tau, erhält man die einfachste Schlinge – die Umgangssprache trifft diese Unterscheidung nicht.“

Der alte Bergfreund erklärt: „Eine einfache Eselsbrücke ist hier die Redensart ‚die Schlinge zieht sich zu‘. Eigentlich bedeutet der Spruch ja, dass sich eine Situation zuspitzt, kann hier aber trotzdem helfen.“

Dann gäbe es da noch die Bucht, ein „U-förmiges Seilstück“, das, wenn es um ein festes Stück läuft, als (halber) Schlag bezeichnet wird. Also nicht als „Windung“, wie ich es oben getan habe, um nicht zu früh mit Fachchinesisch zuzuschlagen. Davon kommt nämlich jetzt noch genug.

Zwei Arten des Knotenknüpfens

Die zwei Arten des Knotenknüpfens sollte man ebenfalls kennen: legen und stecken. Ein gelegter Knoten entsteht, wenn man ein Seil doppelt in die Hand nimmt und daraus einen Knoten knüpft. So ergibt eine Sackstichschlinge, die irgendwo im Seil geknüpft wird, einen gelegten Sackstich. Ein gesteckter Knoten entsteht hingegen, wenn man das Endstück von Seil, Bandschlinge oder Reepschnur als Einzelstrang fädelt und verknotet.

einfacher Achter
Einfach oder doppelt? Easy!

Dann ist noch die Unterscheidung zwischen einfachen und doppelten Knoten wichtig: Das bloße Stecken erzeugt zuerst immer einen einfachen Knoten (einfacher Achter, einfacher Sackstich, etc.), welcher in vielen Fällen durch das gegenläufige Zurückfädeln einen zweiten Strang bekommt und damit zu einem doppelten Knoten (doppelter Achter, etc.) wird.

Kleine Komplikationen der Knoten

Da viele Knoten mehrfach in verschiedenen Orten und Zeiten für verschiedene Zwecke entwickelt wurden, entstand bei deren Bezeichnung eine babylonische Sprachverwirrung. So kann ein und derselbe Knoten so viele verschiedene Namen haben, wie es Einsatzbereiche und Sportarten gibt, in denen du ihn benutzen kannst. Der Bulin der Bergsteiger ist beispielsweise der Palstek der Segler.

Bei den Feuerwehrleuten ist er wiederum ein Pfahlstich und bei den Pfadfindern eine Rettungsschlinge. Beim Technischen Hilfswerk hingegen hört er auf den Namen Einfacher Ankerstich. Fragt man wiederum einen Kletterer nach einem einfachen Ankerstich, knüpft der etwas völlig anderes zusammen. Fragt man den Kletterer anschließend nach dem Spierenstich, knüpft er etwas anderes als ein Seefahrer. Die Namensverwirrung funktioniert also auch umgekehrt: ein Name für verschiedene Knoten.

Der alte Bergfreund mischt sich ein: „Wir sollten uns an dieser Stelle einfach kurz verständigen. Wir reden hier nur von Knoten für den Bergsport. Klettern, Hochtouren und so weiter. Daher verwenden wir auch nur die dafür gebräuchlichen Namen.“

Wichtige Knotenknüpf-Regeln

Daumen hoch mit Seil
Der alte Bergfreunde weiß, wie es geht!

Dass Knoten abseits des sicheren Bodens fehlerfrei sein müssen, kann jeder Laie nachvollziehen. Beim Knüpfen darf man sich nicht ablenken lassen, auch nicht von Müdigkeit, Stress und Zeitdruck. Auch kalte Finger und Dunkelheit zählen nicht als Entschuldigung. Entweder man macht es richtig oder man begibt sich und andere in Gefahr.

Wissen wie

Die Knoten sollten immer kräftig festgezogen und abschließend nochmals geprüft werden (Partnercheck)! Die überstehenden Seil-, Bandschlingen oder Reepschnurenden müssen immer lang genug sein, um nicht durch den Knoten rutschen zu können: 10 cm gelten als Minimum. Bei manchen Knoten wie dem doppelten Bulin als Anseilknoten oder dem Schleifknoten als Fixierknoten sollte man stets mit dem Seilende noch einen Sackstich als Sicherungsschlag um den gegenläufigen Seilstrang knüpfen, um ein versehentliches Lösen sicher auszuschließen.

Tipp vom alten Bergfreund: „Wer sich 10 cm schlecht vorstellen kann, für den gilt ab sofort das Maß gut eine Hand breit.“

Knotenkunde für Berg und Fels

Wer selbständig in den Bergen und am Fels unterwegs ist, muss eine gute handvoll Knoten kennen und können. Für eine Tour, bei der alles glatt läuft, reichen im Grunde nur ganz wenige. Sobald es aber zu außerplanmäßigen Schwierigkeiten oder gar Unfällen kommt, werden schnell mal weitere Knotenkenntnisse unerlässlich.

Für den Fall, dass ein Vorsteiger in einer Mehrseillängentour stürzt und sich nicht mehr selbst bewegen kann, sollte man zum Beispiel wissen, wie man ihn fixiert. Auch das arme Schwein, das gerade in die Gletscherspalte gerauscht ist, sollte man fixieren können, bevor es einen da mit reinzieht. Für eine Spaltenbergung braucht es zwar keine Extraknoten zusätzlich zu der handvoll Standards, doch man sollte dann wissen, wie man einen Prusikknoten steckt. Standardmäßig wird er nämlich immer nur gelegt. Man kann das Stecken natürlich auch aus dem Knotenbild ableiten, doch in Stresssituationen wird das höchstwahrscheinlich viel zu lang dauern oder ganz in die Hose gehen. Also besser üben.

Welche Knoten braucht es während der Tour?

Die Knoten nach Arten und Verwendungszwecken zu ordnen ist wegen der vielen Überschneidungen nicht nur schwierig, sondern auch unübersichtlich. Für das Grundverständnis ist es gewiss nützlich und korrekt, zwischen Anseilknoten, Verbindungsknoten, Knoten zur Selbst- und Gefährtensicherung sowie Klemmknoten zu unterscheiden. Es verhindert aber nicht, dass die Auswahl der Knoten und die Reihenfolge ihrer Präsentation dann trotzdem oft zufällig wirken.

Als einprägsame Alternative bietet sich hier wieder einmal die chronologische Betrachtung an – vom Einstieg bis zum Ausklang einer Tour.

Doppelter Achter und doppelter Bulin

So ist die Knotenreihenfolge und -auswahl am Einstieg von Berg und Felswand sonnenklar: den ersten Knoten braucht man zum Anseilen. Als Anseilknoten verwendet man beim Klettern einen gesteckten, doppelten Achter oder einen (gesteckten) doppelten Bulin. Der Achter ist übersichtlicher und damit im Partnercheck leichter zu überprüfen, und er ist schneller zu knüpfen. Bei Belastungen durch ziehen und hängen am Seil zieht er sich allerdings fest zusammen und ist dann nur mühsam wieder zu lösen.

Der einfache Bulin wurde in den Siebziger Jahren aus dem Klettern verbannt, da er sich bei Ringbelastungen aufziehen konnte. Der doppelte Bulin hingegen ist bombenfest, zieht sich auch bei heftigster Belastung nicht zusammen und lässt sich somit jederzeit leicht öffnen (aber nicht ungewollt!). Außerdem lässt sich die durch den Bulin gebildete Schlinge leichter in der Größe verändern.

Einbinde-Achter:

Das Seil wird etwa 1m vom Seilende entfernt zu einer Bucht umgeklappt und dann an dieser Stelle zweimal um den gegenläufigen Strang gedreht. Dann wird das Ende zwischen den entstandenen Augen durchgeführt und herausgezogen. Man erhält einen einfachen Achter mit einem verbleibenden Seilrest von ca. 60-70cm. Diesen führt man durch die Anseilschlaufe des Klettergurts (im Bild ein Karabiner) und führt ihn dann gegenläufig parallel dem einfachen Achter entlang zurück. Der entstandene Doppelachter muss gut festgezogen werden, wobei der Seilrest zum Seilende hin mindestens 10 cm lang sein sollte.

Tipp vom alten Bergfreund: „Bindet man sich mit dem Achter ein, ist es wichtig, dass dieser nicht zu groß geknüpft wird. Auch die Schlaufe sollte möglichst klein sein. Ist das nicht der Fall, kann der Knoten beim Sturz ins Gesicht schlagen. Dann kommts recht schnell mal zu einer blutigen Nase oder zu einem blauen Auge.“

Gesteckter Einbinde-Bulin:

Das Seil wird von oben durch die beiden Gurtschlaufen, die den Anseilring halten (hier ein Karabiner), hindurchgeführt, bis man das Seilende etwa auf Höhe unterhalb der Knie hat. Nun greift man das Seil oberhalb des Gurts und legt eine Schlaufe hinein. Durch diese Schlaufe führt man das unten bei den Knien baumelnde Seilende hindurch, dreht es dann einmal um den zur Seilmitte führenden Strang herum und führt es durch die Schlaufe wieder zurück nach unten. Von hier aus folgt man einfach gegenläufig parallel dem Verlauf des bisher entstandenen Knotens, bis das freie Seilende genau neben dem zur Seilmitte verlaufenden Strang verläuft.

Exkurs Hochtour: Bei Gletschertouren befestigte man sich früher per Sackstich und Schraubkarabiner am Seil. Heute knüpft man einen Achterknoten in den Schraubkarabiner (welcher kein Twistlock sein darf, da dieser sich aufdrehen kann!). Als Provisorium bei Materialverlust oder wenn die eigene Position am Seil schnell verschiebbar sein soll, kann das Einbinden auch direkt in das als Ankerstich um die Anseilschlaufe des Gurts gelegte Seil erfolgen. Dafür wird das Seil in einer Bewegung wie beim Seilhüpfen einmal um den eigenen Körper geschwungen. Auch bei Klettersteigen dient der Ankerstich zum Einbinden bzw. Befestigen des Klettersteigsets am Gurt.

Tipp vom alten Bergfreund: „Für das Thema Klettersteiggehen haben wir einen eigenen Blogbeitrag im Basislager. Dort erklären wir euch auch, wie ihr euch ins Klettersteigset einbindet.“

Sackstich:

Wer sich selbständig die Schuhe zubinden kann, beherrscht auch den Sackstich. Man drehe eine Schlaufe ins Seil und ziehe das freie Ende durch sie hindurch. Der Sackstich ist sehr vielseitig verwendbar (Anseilen, Seilverbindung, Befestigungen, …), nach Belastung aber oft schwer zu öffnen. Und er kann sich ungewollt lockern. Wird der Sackstich beispielsweise zum Anseilen verwendet, wird er nach dem gleichen Prinzip wie der Achter doppelt geknüpft.

Der alte Bergfreund weiß: „Der Sackstich hat im Volksmund viele Namen „Brezel- oder „Hausfrauenknoten“ sind da nur zwei Varianten. Jedenfalls ist der Sackstich der Standardknoten in unserem Alltag und jeder hat ihn schon zigfach gemacht ohne zu wissen, dass es sich dabei um den Sackstich handelt.“

Ab den ersten Metern nach dem Einstieg kommt die Gefährtensicherung zum Einsatz. Hierfür wird der Halbmastwurf-Sicherungsknoten (HMS) verwendet. Er kann zwar mittlerweile komplett durch diverse Bremsgeräte ersetzt werden, doch man sollte ihn dennoch drauf haben, da er sehr vielseitig einsetzbar ist. Und wenn mal jemand gerettet/geborgen werden muss, oder falls das Bremsgerät versehentlich die Wand hinunterpurzelt, steht man ohne Kenntnis des HMS nicht besonders gut da. Der HMS sollte nur in Verbindung mit HMS-Karabinern verwendet werden, da ansonsten das Handling mühselig und das Seil stark verdreht werden kann.

Gelegter HMS:

Man drehe zwei Schlaufen „spiegelverkehrt“ ins Seil und klappe diese dann umeinander. In diese beiden Schlaufen wird dann der HMS-Karabiner eingehängt. Wichtig ist, dass der Knoten beim Verschieben des Seils umklappen kann. Hierdurch lässt sich sowohl Seil ausgeben (z. B. beim Vorstieg), als auch Seil einziehen (z. B. beim Nachstieg).

Zusatzinfos vom alten Bergfreund: „Den HMS-Knoten kann man sicherlich auf zehn verschiedene Arten machen. Jeder hat da so seinen eigenen Trick. Außerdem sollte man darauf achten, ob man beim Sichern das Bremsseil lieber in der linken oder in der rechten Hand hält. Dementsprechend muss auch der Knoten andersherum geknüpft werden. Wichtig ist auch noch, dass das Bremsseil immer über den starren Schenkel des Karabiners läuft, nicht über den Schnapper. Dieser könnte sich sonst trotz Schraubmechanismus unbeabsichtigt öffnen.“

Früher oder später kommt der Vorsteiger an der ersten Zwischensicherung an. Falls die nicht aus einem komfortablen Bohrhaken besteht, kann man mit einem Ankerstich Bandschlingen und Reepschnüre an einem festen Metallring, einer Felssanduhr oder einer nicht zu öffnenden Materialschlaufe befestigen. Außerdem kann man mit ihm aus dem Fels ragende Haken „abbinden“. Man hängt das Kletterseil dann in die abbindende Bandschlinge statt in die Hakenöse und vermeidet so bei einem eventuellen Sturz die ungünstige Hebelwirkung.

Gelegter Ankerstich:

Die vernähte Bandschlinge oder zum Ring gebundene Reepschnurschlinge wird um eine Felssanduhr (oder einen kleinen Baum, oder…) herumgelegt (hier mal wieder ein Karabiner). Dann zieht man ein Ende der Bandschlinge durch die Schlaufe der anderen Seite und zieht soweit, bis der Ankerstich fest liegt.

Der alte Bergfreund ist Experte: „Wird der Ankerstich mit einer vernähten Bandschlinge gemacht, muss man darauf achten, dass die Naht nicht im Bereich des Knotens liegt, da sich dieser sonst nicht richtig zuziehen kann. Die Naht ist dazu einfach zu starr und zu sperrig. Auch sollte sie nicht auf der gegenüberliegenden Seite der Schlinge sein, denn dort würde sie beim Einhängen eines Karabiners stören. Ideal ist es, wenn die Naht wie bei unserer Bilderserie an der Seite liegt.“

Beim Legen von Zwischensicherungen kann es auch sein, dass man einen Verbindungsknoten braucht. Hat man zum Beispiel gerade nur offene Schlauchbänder zur Hand und will diese zu Bandschlingen machen, muss man ihre Enden per Bandschlingenknoten verbinden. Dieser ist nichts anderes als zwei gegenläufig parallel gesteckte, einfache Sackstiche.

Praxistipp vom alten Bergfreund: „Der Sackstich als Verbindungsknoten wird unter Kletterern auch Bandschlingenkonten genannt. Unter ungünstigen Bedingungen (beispielsweise wenn er sich am Fels verhängt) kann sich der Sackstich aufziehen. Wer es da gerne sicherer hat, stellt die Verbindung mittels Achterkonten her.“

Nach diversen Zwischensicherungen ist irgendwann der Stand erreicht. Hier sichert man sich entweder mit einer per Ankerstich am Gurt befestigten Bandschlinge, oder mit dem ins Seil gelegten und mit dem Sicherungspunkt verbundenen Mastwurf. Immer häufiger werden Standplätze heute „in Reihenschaltung“ gebaut und dabei vorbereitete Stand-Bandschlingen mit einem vorgeknüpften „weichen Auge“ verwendet. Ähnlich wie beim Anseilen bildet hier der doppelte Bulin das Auge – wobei er hier gelegt wird anstatt gesteckt wie beim Anseilen. Der Bulin bietet dabei wie erwähnt den Vorteil einer variablen und dennoch rutschfesten Größe des Auges.

Gelegter Mastwurf:

Man drehe genau wie beim HMS die zwei in Gegenrichtung führenden Schlaufen, doch klappe sie diesmal nicht um, sondern verschiebe sie ineinander.

Wenn der Stand fertig ist, holt man den Nachsteiger am Bremsgerät oder HMS-Knoten gesichert nach. Sollte er dabei einmal nicht weiterkommen oder sich verletzen, benötigt man unter Umständen einen Fixierknoten, um die Hände für eine Hilfsaktion frei zu bekommen. Deshalb gehört der Schleifknoten ins Portfolio selbständiger Kletterer und Alpinisten. Der Schleifknoten kann sowohl Nach- als auch Vorsteiger fixieren und man kann ihn auch unter Belastung wieder öffnen.

Schleifknoten:

Von der Sicherung aus führt ein belasteter Seilstrang zum Kletterer und ein unbelasteter Seilstrang zum Seilende. Man nimmt den unbelasteten Seilstrang und bildet daraus verdreht „hinter“ dem belasteten Strang eine große Schlaufe. Dann nimmt man noch mehr von dem unbelasteten Strang und zieht daraus eine zweite, sehr lange Schlaufe durch die erste Schlaufe hindurch. Die lange freie Schlaufe legst du abschließend zu einem Sicherungsschlag um den belasteten Seilstrang, oder verbindest sie per Karabiner mit diesem. Lässt man nun den unbelasteten Seilstrang los, wird der Schleifknoten bis zur Sicherung gezogen und blockiert dort. Deshalb sollte man den Schleifknoten so nah wie möglich an der Sicherung knüpfen und nur langsam loslassen.

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Bergfreund Stephan

„Flat is boring“, dachte ich mir als Kind des Flachlands immer. Bergsport war die Lösung des Problems. Aber nicht aller Probleme, wie ich beim Durchwursteln der Disziplinen von Bouldern bis Hochtouren herausfand. „Egal“, dachte ich mir und fühle mich heute bei alpinen Touren mit leichtem Gepäck sauwohl.

One Comment on the Article

  1. urmel 4. April 2022 10:43 Uhr

    Zum "Praxistipp vom alten Bergfreund": Der Sackstich sollte hier wie anderswo gar nicht mehr erwähnt werden. Mich hätte er um ein Haar das Leben gekostet. Beim Top-Rope hatte ich eine Schlinge (tatsächlich das gleiche Design wie im Bild oben) verwendet damit das Seil nicht über eine Kante lief. Beim Abseilen nach dem Einrichten zog sich der Knoten auf, kaum dass ich über die Kante war. Zum Glück blieb es bei "nur" ~10 Knochenbrüchen und einem halben Jahr AU. Lasst in diesem Kontext die Finger vom Sackstich und vor allem: Erzählt es anderen!

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