Als echter Ski- und Wintersport-Fan stellt sich einem jedes Jahr aufs Neue wieder die Frage, welches Material wohl das Beste für die eigenen Ansprüche ist. Und wie in jeder Saison werfen die Hersteller wieder neue Modelle, noch ausgereiftere Materialien und ausgeklügelte Technologien auf den Markt. Nur leider verliert der Normalverbraucher, der in der Regel nicht über ein Sponsoring der führenden Marken verfügt, leicht den Überblick. Bei der Wahl der richtigen Skischuhe ist das nicht anders. Die Vielfalt an unterschiedlichen Modellen für die verschiedensten Einsatzbereiche präsentiert sich dem Skifahrer in den Regalen und Online-Shops der Sportfachgeschäfte. Und damit der Ausflug ins Skigebiet nicht zum Reinfall wird, gilt es einige wichtige Regeln zu beachten.
Die Wahl des richtigen Skischuh-Typs
Gleich am Anfang ist es wichtig zu unterscheiden, welchen Typ Skischuh der Skifahrer eigentlich benötigt. Dies lässt sich einfach durch den Fahrstil und das Gebiet ermitteln, in dem gefahren werden soll.
- Gemütlicher Fahrstil: Für einen entspannten Ausflug auf die Skipiste, bei dem es nicht um Geschwindigkeit, sondern rein um den Spaß geht, sollte auf den Typ Komfort gesetzt werden. Dieser bietet einen grandiosen Trage- und Fahrkomfort und überzeugt durch leichtes Gewicht, eine weiche Polsterung und viel Bewegungsfreiheit.
- Sportliches Cruisen: Ist der Fahrstil auf der Skipiste doch eher sportlicher Natur, und es werden gerne auch einmal mehrere Stunden auf der Piste verbracht, und das am liebsten mehrmals die Woche, kommt der Typ High Performance in Frage. Der bietet neben einem sicheren Halt auch Tragekomfort, der auf Dauer konstant bleibt.
- Sportlich professionell: Wenn es auf die Piste geht, dann wirklich nur mit richtig Tempo? Oder gar bei richtigen Rennen? Dann ist der Race Typ genau die richtige Wahl. Er setzt zwar nicht auf großen Komfort, kann aber die kleinsten Änderungen in der Haltung direkt auf den Ski übertragen und den Fahrstil somit noch zusätzlich verbessern.
- Raus ins Gelände: Die gesicherte Piste ist einfach zu langweilig? Tiefschnee, Buckelpisten und eine Fahrt durchs freie Gelände sind einfach alles für einen waschechten Freerider. Der gleichnamige Skischuh- Typ bietet einen niedrigeren Schaft und einen besser gepolsterten Innenschuh, wodurch optimale Stoßdämpfung entsteht.
- Tourenski: Der Typ Touren bietet dem Tourenski-Fan wirklich alles, was er braucht. Jedoch eignen sich diese Schuhtypen für den Einsatz auf der gesicherten Piste meist nur wenig.
- Speziell für Frauen: Da sich die Anatomie von Frau und Mann doch in gewissen Punkten unterscheidet, sind auch die Skischuhe anders gefertigt. Der Skischuhtyp Lady ist schmaler geschnitten und bietet ebenfalls einen niedrigeren Schaft. Stichwort „kalte Füße“: Damenskischuhe sind oft beheizbar und besonders gut isoliert.
Immer eine Nummer kleiner bei Skischuhen
Die Wahl des richtigen Schuhs fängt wie eben beschrieben damit an, den passenden Schuhtyp für den jeweiligen Einsatzbereich zu finden. Weiß der Skifahrer nun, wie er oder sie fahren möchte, geht es an die Wahl der richtigen Größe. Auf keinen Fall sollte der Schuh zu groß gewählt werden. Die Polsterung der Innenschuhe gibt nämlich nach zwei bis drei Tagen auf der Piste nach und vergrößert sich somit um eine halbe Nummer. Dies ist jedoch völlig normal, wodurch man schon zu Beginn eine kleinere Größe wählen sollte, die am Anfang noch sehr fest sitzen kann.
Um den Skischuh optimal zu testen, empfiehlt es sich, gleich mit den Skisocken, die getragen werden sollen, in den Schuh zu schlüpfen. Die Schnallen bleiben geöffnet, dabei ist es wichtig, dass ein leichter Kontakt zwischen den Zehen und dem Innenschuh besteht. Schließt man nun die Schnallen und geht leicht in die Knie darf dieser Kontakt nicht mehr bestehen. Die Ferse muss dagegen automatisch nach hinten verschoben werden. Ein fester Sitz des Schuhs, der jedoch keine Druckstellen hervorruft und mit nur wenig Schnallendruck erreicht wird, ist hierbei optimal. Am besten läuft der Skifahrer nun ca. 20 Minuten mit den Skistiefeln herum, um zu testen, ob die Ferse einen sicheren Halt hat, und ob gegebenenfalls doch Druckstellen auftreten.
Individuell angepasste Skischuhe
Damit die Skischuhe noch besser sitzen und somit einen höheren Tragekomfort sowie einen perfekten Halt bieten, können diese individuell angepasst werden. Diesen Eingriff sollte man jedoch wirklich nur dem Profi überlassen. Der kann außerdem bei Fehlstellungen, breiten Waden, schmalen Füßen, Überbeinen oder sonstigen Problemzonen Abhilfe schaffen und die Schuhe perfekt an den jeweiligen Fuß und dessen Form anpassen.
Es muss jedoch nicht immer gleich der große Eingriff sein. Eine spezielle Einlegesohle kann beispielsweise auch schon die Passform optimieren. Auch durch geschäumte Innenschuhe können mögliche Problemzonen ausgeglichen werden.
Die richtige Lagerung und Pflege der Skischuhe
Natürlich ist nahezu jeder Skischuh nach einem Tag auf der Piste innen richtig schön feucht. Da Feuchtigkeit nicht nur am nächsten Tag besonders unangenehm ist, sondern auch Keimen einen idealen Nährboden bietet, sollten die Skischuhe auf jeden Fall getrocknet werden. Hierzu wird der Innenschuh herausgelöst und an einem warmen Ort an der Luft getrocknet. Da jedoch das Einfügen des Innenschuhs meist ziemliche Probleme bereitet, ist die Verwendung von speziellen Stiefelheizungen eine echte Alternative. Auf keinen Fall jedoch sollte man die Skischuhe in feuchtem Zustand einlagern. Erst, wenn sie richtig getrocknet sind, können sie nach der Wintersaison in den wohlverdienten Sommerurlaub.
Am besten eignet sich hierfür ein gut temperierter Platz. Zu kalte Räume sind meistens auch feucht, und der Schuh braucht es natürlich trocken. Für die Lagerung werden die Schnallen eng geschlossen, wobei sich aber keine Falten im Innenfutter bilden dürfen. Dies kann nämlich dazu führen, dass sich die Form des Innenschuhs verzieht. Natürlich sollte die komplette Ausrüstung, und eben auch die Schuhe, in der nächsten Saison zuerst sorgfältig überprüft werden, bevor es damit wieder auf die Piste geht.