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Schlafsack

Hüttenschlafsäcke – Seidenschlafsäcke vs. Baumwollschlafsäcke

Inhaltsverzeichnis

Seidenschlafsack vs. Baumwollschlafsack
Im Schlafsack sorgt ein Inlay für noch mehr Komfort und Wärme.

Baumwollschlafsack oder Seidenschlafsack? Auf den meisten Berghütten sind Hüttenschlafsäcke Pflicht und fester Gepäckbestandteil, wenn es auf Bergtour geht. Auch als Innenschlafsack, Sommerschlafsack oder als Schlafmöglichkeit für den Wochenendbesuch machen sie einen prima Job.

Doch was macht den Unterschied zwischen den beiden Hüttenschlafsäcken aus? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile? Oder ist es letzten Endes einfach eine reine Geschmackssache?

Der Baumwollschlafsack

Starten wir mit den Baumwollschlafsäcken.

Die Vorteile der Baumwollschlafsäcke: Gemütlich, weich, strapazierfähig & fast wie daheim

Ein Baumwollgewebe ist strapazierfähig, zeigt sich in der Pflege angenehm unkompliziert und fühlt sich gut auf der Haut an. Ein Hüttenschlafsack aus Baumwolle kann genau in diesen Punkten überzeugen. Wer ein Schlafgefühl wie im heimischen Bettzeug sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Gleichzeitig ist das Gewebe schön belastbar. Wenn Du nicht gerade mit angelegten Steigeisen schläfst, ist der Baumwollkamerad fast nicht kaputtzukriegen.

Gewaschen wird der Baumwollschlafsack in der Maschine. Achte darauf, dass das nicht zu heiß geschieht und Du kein aggressives Waschmittel verwendest. Sogar Deinen Lieblingsweichspüler kannst Du mit in die Wäsche geben. Ein weiterer nicht zu verachtender Faktor ist der Preis. Einen guten Bauwollschlafsack kannst Du bereits zwischen 15-30€ bekommen, was bei schmalen Geldbeuteln sicherlich gut ankommt.

Auf funktioneller Ebene haben Baumwollschlafsäcke auch was zu bieten. Das Baumwollgewebe ist auf natürliche Art und Weise atmungsaktiv und schafft ein angenehmes Schlafklima. Zugleich hält das Material angenehm warm. Gerade wenn Du den Baumwollschlafsack als Inlett verwendest, ist – je nach Webverfahren – ein nicht zu unterschätzender Zugewinn der Isolationsleistung möglich.

Baumwollschlafsack von Alvivo
Das Baumwollinlet von Alvivo wiegt in der größeren Variante schon knapp 400 g.

Die Nachteile der Baumwollschlafsäcke: etwas schwer ist er schon

Aber – wie so oft – ist nicht alles Gold was glänzt. Ein Baumwollschlafsack ist vergleichsweise schwer. Mit einem Gewicht, das in der Regel zwischen 300 und 500 Gramm liegt, ist er gerade auf Touren, bei denen es auf jedes Gramm ankommt, eine zusätzliche Belastung. In Sachen Platzbedarf sind Baumwollschlafsäcke auch nicht gerade die sparsamsten. Also in etwa so, als würdest Du Deinen Bettbezug in den Rucksack packen. Ein weiteres Manko: der Baumwoll-Hüttenschlafsack trocknet nicht besonders schnell. Wenn er unterwegs gereinigt werden muss oder durch Schweiß oder andere Flüssigkeiten Nässe abbekommen hat, braucht es eine ganze Weile bis Du ihn wieder einsetzen kannst.

Der Seidenschlafsack

Kommen wir als Nächstes zur Seide. Was im ersten Moment nach purem Luxus klingt, ist in Wahrheit ein Material, das sich hervorragend für Hüttenschlafsäcke eignet.

Die Vorteile der Seidenschlafsäcke: Temperaturregulierend, leicht & seidiger Schlafkomfort

Genauso wie die Baumwolle, ist die Seide zu 100% ein natürlicher Rohstoff, kommt aber mit ein paar Assen im Ärmel ins Spiel. Seidenschlafsäcke sind aus extrem feinen Fasern gefertigt, was für ein softes Hautgefühl sorgt – die perfekte Möglichkeit, um sich richtig schön einzukuscheln.

Bei Gewicht und Packmaß kann der Hüttenschlafsack aus Seide ebenfalls vorlegen. Besonders im Vergleich mit einem gängigen Baumwollschlafsack bringt sein seidener Kollege verschwindend wenig auf die Waage. Je nach Modell kannst Du hier bis zu einem Viertel des Gewichts einsparen. Kompakt verschnürt und im Packbeutel verpackt, nimmt der Seidenschlafsack ebenfalls angenehm wenig Rucksackplatz in Anspruch. Wenn Du jetzt denkst, solch ein dünner und leichter Stoff taugt nichts für den rauen Outdoor-Einsatz, liegst Du meilenweit daneben. Seidenfasern halten trotz ihrer feinen Struktur gehörig was aus.

Ein weiterer Pluspunkt für den Seidenschlafsack ist seine temperaturregulierende Eigenschaft. Bei frostig kalten Temperaturen überzeugt das Seidengewebe mit einer sehr guten Isolationsleistung. In heißen, schwülen Nächten wirkt der Stoff kühlend und schafft ein angenehmes Schlafklima, anstatt zum Schwitzkasten zu mutieren. Kommst Du doch mal ins Schwitzen, kann der Seidenschlafsack bis zu 30% seines eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass Du Dich fühlst, als hättest Du Dich in einen nassen Waschlappen gewickelt. Apropos nass, Seidenschlafsäcke trocknen schnell und sind ruckzuck wieder bereit für den nächsten Einsatz.

Die Nachteile der Seidenschlafsäcke: höherer Preis, aufwendigere Pflege & knittrig

Das Seideninlett von Alvivo bringt es auf 115 g. Knittert aber gerne.

Trotz aller Lobpreisung der Seidenschlafsäcke gibt’s auch hier einige Nachteile. Als Erstes wäre der relativ hohe Anschaffungspreis anzuführen. Seide ist ein preisintensives Ausgangsmaterial, was sich naturgemäß zuallererst im Geldbeutel bemerkbar macht. Hochwertige Seidenschlafsäcke kosten zum Teil das drei- bis vierfache ihrer Baumwollkollegen. Nächster Malus: die Pflege. Eine Seidenfaser besteht zu einem großen Teil aus Eiweiß, dem die gängigen Waschmittel auf alkalischer Basis nicht sonderlich gut bekommen.

Sprich, ein normales Waschmittel schadet der Seidenfaser. Ebenso bekommt die Waschmaschine dem Seidenschlafsack eher schlecht als recht. Möchtest Du Deinen seidenen Hüttenschlafsack reinigen, mach das am besten von Hand und mit einem milden, für Seide geeigneten Waschmittel. Gleichzeitig solltest Du nicht zu grob mit dem Gewebe umgehen und bei der Handwäsche auf starkes Reiben, Kneten oder Rubbeln verzichten. Mein letzter Minuspunkt ist eher kosmetischer Natur: Seide knittert schnell und diese feinen Falten sind nur durch vorsichtiges Bügeln wieder herauszubekommen. Aber mal ehrlich, wen interessiert schon, wie der Schlafsack aussieht?

Welcher Schlafsack ist der richtige?

Welcher Schlafsack ist der bessere? Die klare und einzige Antwort lautet: das kommt auf Deine Bedürfnisse an!

Baumwollschlafsäcke punkten klar mit ihrem günstigen Preis, dem unkomplizierten Handling und dem „Wie-im-heimischen-Bett-Gefühl“. Gleichzeitig sind sie recht schwer und nehmen viel Platz im Rucksack ein. Seidenschlafsäcke fühlen sich prima an, sind temperaturregulierend, federleicht und kompakt verpackbar. Andererseits sind sie teurer und schwer zu reinigen.

Ist Dir ein günstiger Preis wichtig und kannst Du im Umkehrschluss mit relativ hohem Volumen und Gewicht leben? Dann ist die Baumwollvariante Dein Hüttenschlafsack to go. Bist Du bereit etwas mehr zu investieren, gleichzeitig ein leichtes, superbequemes Funktionalitätskraftpaket zu erhalten? Dann ist Seide Dein Ding!

Ganz egal, ob Du Dich für Baumwolle oder Seide entscheidest, beide Schlafsäcke haben ihre Vor- und Nachteile. Ihre stärkste Gemeinsamkeit ist, dass Du in beiden bestens gebettet einschlummern kannst. Dann gute Nacht!

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Bergfreund Gastautor

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