„BPA-frei!“, das liest man immer öfter auf allen möglichen Behältern, die mit Lebensmittel zu tun haben. Vornehmlich auf Plastikbehältern und Trinkflaschen, die an irgendeiner Stelle Plastik verbaut haben. Warum das für das Outdoor-Leben von Bedeutung ist? Weil wir beim Campen, beim Wandern, Laufen oder Radfahren fast immer eine Trinkflasche dabei haben. Und weil Plastik nun mal so schön leicht und unkompliziert ist, sind es meistens ebendiese Flaschen, die letztlich im Rucksack landen.
In den Medien hört man immer mal wieder eher unschöne Meldung über die Gesundheitsgefahr, die von BPA – im gemeinen Sprachgebrauch auch „Weichmacher“ genannt – ausgehen soll. Wir wollen uns den „Stoff“ daher mal genauer ansehen und erörtern, wo die Probleme liegen.
BPA – was ist das eigentlich?
BPA ist die Abkürzung für Bisphenol A, einer chemischen Verbindung aus der Gruppe der Diphenylmethan-Derivate. So weit, so verwirrend und vermutlich auch nur für Chemiker wirklich relevant. Bisphenol A wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts synthetisiert und war zunächst als Ersatzstoff für das weibliche Sexualhormon Östrogen gedacht. Da ihm aber nur eine sehr schwache Wirkung nachgewiesen werden konnte, wurde BPA nicht weiter zur Hormontherapie genutzt.
Später erkannte man, dass BPA ein guter Ausgangsstoff zur Synthese von Kunststoffen ist. So begann der Siegeszug von BPA, der bis heute anhält. Als Weichmacher wird der Stoff übrigens deshalb bezeichnet, weil er eine antioxidative Wirkung hat. Vereinfacht gesagt verhindert er, dass Kunststoff mit der Zeit aushärten oder spröde werden. Deshalb findet sich BPA auch in ziemlich vielen Dingen des täglichen Gebrauchs und kommt unter anderem in Konservendosen, Getränkebehältern aber auch Wasserkochern vor, wenn z.B. das Sichtfenster aus Kunststoff besteht. Lacke, Farben, Klebstoffe und Beschichtungen sind ebenfalls klassische Einsatzgebiete für auf BPA-basierende Kunststoffe.
Welche Auswirkungen hat BPA auf die Gesundheit?
Zwar sind eben jene BPA-haltigen Kunststoffe biologisch weitgehend unbedenklich, allerdings kann unter gewissen Umständen wieder BPA daraus freigesetzt werden. Wärme, Säuren und Laugen begünstigen diese Freisetzung, was natürlich immer dann relevant ist, wenn man in heißen Gegenden unterwegs ist, warme Flüssigkeiten abfüllt oder aus Behältern isst, die aus entsprechenden Kunststoffen bestehen. Auch sollte Geschirr und Besteck z.B. aus Polycarbonat nicht in der Spülmaschine gewaschen werden, da sonst BPA ausgespült und das restliche Geschirr damit verunreinigt werden kann.
Bei der Bewertung der gesundheitlichen Gefährdung bezieht man sich immer wieder auf die anfangs schon erwähnte hormonähnliche Wirkung. So gibt es diverse Studien, die untersuchen, ob eine erhöhte Aufnahme von BPA mit einer verminderten Fruchtbarkeit bei Frauen und Männer einhergeht, ob der Stoff Auswirkungen auf die Neuroentwicklung hat oder auch Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme oder Fettleibigkeit mit verursacht.
Was sagt die Forschung zum Thema BPA?
Das alles klingt erstmal ziemlich heftig. Aber es gibt auch positive Nachrichten: Unser Körper ist verdammt gut, wenn es um Gefahrenabwehr geht. Wir nehmen Tag für Tag Stoffe auf, die für den Körper ungesund sind und solange er damit nicht überschwemmt wird, kann er diese über diverse Mechanismen deaktivieren und ausscheiden. Die Dosis macht das Gift.
Um die Menge, ab der ein Stoff gefährlich wird, zu beziffern, hat man den sogenannten TDI eingeführt. TDI steht für Tolerable Daily Intake, zu Deutsch: die täglich tolerierbare Menge. Diese wurde für BPA im Jahre 2015 von der europäischen Lebensmittelbehörde und darauf folgenden auch dem deutschen Bundesamt für Risikobewertung auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Die durchschnittliche Aufnahmemenge von BPA in der Bevölkerung liegt bei etwa 1,5 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser Wert ist vorläufig, da eine aktuelle Langzeitstudie in den USA weitere Daten liefern soll.
Seit März 2011 ist zudem der Verkauf von Babyflaschen aus BPA-haltigen Kunststoffen EU-weit verboten. Zuvor hatten die meisten Hersteller aber selbstständig Flaschen vom Markt genommen.
Die Bewertung der Behörden ist allerdings nicht unumstritten, da es inzwischen zahlreiche Studien gebe, die eine gesundheitliche Gefährdung eher befürworten. In Frankreich geht man zum Beispiel deutlich weiter und verbot bereits 2015 kurzerhand alle Lebensmittelverpackung mit BPA.
Was kann man tun, um die BPA-Belastung zu minimieren?
Ziemlich easy: Natürlich alle Kunststoffe vermeiden, die BPA enthalten. Das sind vor allem Polycarbonate. Ok, bleiben wir realistisch. Das komplette Vermeiden ist im Alltag wohl kaum möglich. Man kann aber ein paar Schritte unternehmen, um zu verhindern, dass BPA übermäßig stark in den Umweltkreislauf gelangt:
- Kunststoffbehälter nicht mit warmem Inhalt füllen – schon gar kein kochendes Wasser
- Flaschen und Schüsseln nicht warm lagern
- Plastikbehälter vor der Benutzung nochmals mit kaltem Wasser abwaschen
- Entsprechende Behältnisse möglichst nicht in der Spülmaschine waschen
- Checken, ob der Behälter für die Mikrowelle geeignet ist
- BPA-freie Behälter nutzen
Gerade der letzte Punkt ist natürlich am wirksamsten. Logisch. Zum Glück sind viele Produkte heute schon BPA-frei und entsprechend gekennzeichnet. Auch die Hinweise „Spülmaschinengeeignet“ oder „Mikrowellengeeignet“ sind ein deutliches Indiz dafür, dass kein BPA im Produkt verwendet wird.
Wenn Ihr noch Fragen habt, könnt Ihr natürlich unseren Kundenservice über die 07121/70 12 0 erreichen.
2 Comments on the Article
Man muss nicht unbedingt nur ein Bergfreund sein um zu wissen oder zu erkennen wie die PET Flaschen ins besonders im Mineral - und Trinkwasser Bereichen selbst in den alpenländischen Lebensräumen die Glasflaschen verdrängt haben. Wobei wir jeden Konsumenten zur Abwechslung nur einmal einen Besuch in eine der Abfüllanlagen empfehlen. Um die Umwandlung der Rohlinge in PET Flaschen außenseitig mittels Warmluft und Abkühlung mit Umluft jedoch innseitig mit den zuvor strengstens überwachten Naturprodukt WASSER mit zu erleben ? Daraus resultierend auch unsere Anfrage wer kann uns nun unsere diesbezügliche Anfrage beantworten oder garantiert uns ob dem zur Folge oder auf diesem Weg nicht die innenseitigen Verflüchtigungsmittel nicht nur mit bezahlt umd dann womöglich auch noch mitgetrunken zu werden ??? Und dies sollte nicht nur Berg - und Naturfreunde sondern alle PET Flaschen Konsumenten ebenso wi9e uns interessieren??? Oder wer garantiert uns alle dass die PET Flaschen nicht ebenso BPA oder ähnliche Stoffe beinhalten ? . sogar und ebenso auch kitgetrunken . en