Neulich haben wir uns bereits damit befasst, wie man möglichst zielgerichtet vom Fuß- zum Skitourengänger wird und damit den Einstieg in die neue Sportart schafft. Heute wollen wir uns ergänzend dazu einmal genauer mit der richtigen Ausrüstung und Bekleidung für Skitouren beschäftigen.
Wenn Euch noch nicht ganz klar ist, wie man sich auf Skitour anständig kleidet, welche Skitourenausrüstung man braucht, wo die Feinheiten liegen und wie man sich am Anfang behelfen kann, dann seid Ihr hier genau richtig.
Klamotten – angemessene Bekleidung für die Skitour
Gleich vorab: Es gibt nicht das eine Outfit für Skitouren. Welche Kleidung jeweils gut geeignet ist, hängt immer vom Wetter, dem Terrain und nicht zuletzt von Euren persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen ab.
Wichtig ist dabei, dass Ihr Euch weder zu dick, noch zu dünn kleidet. Daher empfiehlt sich, auch bei Skitouren nach dem Zwiebelprinzip vorzugehen. Durch die unterschiedlichen Kleidungsschichten könnt Ihr Euer Outfit somit schnell anpassen. Es kann sinnvoll sein, für die Gipfelrast zusätzlich eine leichte, aber wärmende Jacke im Rucksack mitzunehmen, sodass Ihr während der Pause nicht auskühlt.
Was ich hier aufzähle, ist daher nur ein Beispiel und entspricht in etwa meinem Skitourenoutfit.
Thermounterwäsche und Skisocken
Gerade bei Skitouren im Hochwinter oder auch in Verbindung mit einer ungefütterten Hardshelljacke und/oder Hose sorgt lange Unterwäsche für zusätzlich Wärme. Hierbei solltet Ihr jedoch darauf achten, dass die Unterwäsche auch atmungsaktiv und schnelltrocknend ist, sodass Ihr nach dem Schwitzen am Körper schnell wieder trocken werdet und nicht friert.
Da Ihr beim Tourengehen Skischuhe tragt und diese einen vergleichsweise hohen Schaft haben, empfiehlt es sich außerdem eine Hose mit nur dreiviertellangem Bein zu wählen, sodass dieses nicht bis in die Tourenschuhe hineinreicht und somit auch keine Druckstellen bilden kann.
Herkömmliche Skisocken eignen sich auch für Skitouren gut. Idealerweise sind diese lang genug, dass sie über den Schaft der Tourenskischuhe hinausragen und direkt an das Bein der dreiviertellangen Unterhose anschließen.
Tipp: Socken gibt es in den meisten Fällen nicht für exakt eine Schuhgröße, sondern einen Größenbereich. Also beispielsweise 39–41 und 42–44 und so weiter. Gerade wenn Ihr an der unteren Grenze des Größenbereichs seid und vielleicht schmale Füße habt, kann es sinnvoll sein, die kleinere Größe zu wählen. Hierdurch liegen die Socken eng an den Füßen an und bilden in den Skischuhen keine Falten.
Skipullover, Jacke und Tourenhose
Die Skiunterwäsche sorgt zwar bereits dafür, dass Eure Körperwärme gut gehalten wird, reicht aber als alleinige Isolationsschicht noch nicht aus. Daher muss gerade am Oberkörper zusätzlich was Wärmendes her. Ski- oder Fleecepullover eignen sich hierzu bestens. Ideal ist es, wenn diese nicht hauteng sind und ausreichend Platz für das LVS-Gerät bieten.
Über den Pullover kommt, gerade an kälteren Tagen, noch eine leichte, aber wärmende Jacke. Hierzu eignen sich sowohl dickere Fleecejacken, als auch dünnere Softshell-, Kunstfaser– oder Daunenjacken. An wärmeren Tagen ist vielleicht auch eine entsprechende Weste völlig ausreichend. Wichtig ist, dass Ihr Euch trotz Jacke oder Weste noch gut bewegen könnt und dass es Euch während des Aufstiegs weder zu kalt noch zu warm ist.
Bei der Hose braucht es in der Regel nicht nochmals eine wärmende Schicht, eine Touren- oder Hardshellhose als äußere Kleidungsschicht ist völlig ausreichend. Tourenhosen aus Softshell- oder Stretchmaterial haben dabei den Vorteil, dass sie leichter sind und Ihr euch sehr gut bewegen könnt.
Gleichzeitig sind sie aber nicht komplett wasserdicht und kommen beispielsweise bei starkem Niederschlag oder Tiefschnee an ihre Grenzen. Hardshellhosen hingegen halten Nässe zuverlässig ab, sind dafür aber oft schwerer. Wenn Ihr als Anfänger noch unsicher auf den Skiern steht, empfiehlt es sich daher eine Hardshellhose zu tragen, denn so seid Ihr auch bei Stürzen gut vor Schnee und Nässe geschützt.
Egal, für welche Art von Hose Ihr Euch entscheidet, achtet auf jeden Fall darauf, dass das Hosenbein weit genug für den dicken Schaft der Tourenskischuhe ist. Nur wenn das Hosenbein über den Schaft geführt werden kann und gut abschließt, bleibt der Schnee auch draußen. Kauft Ihr euch eine neue Hose fürs Skitourengehen sind daher Modelle mit einem integrierten Schneefang auf jeden Fall vorzuziehen.
Budgettipp: Besitzt Ihr bereits eine (wattierte) Skihose zum Alpinskifahren, könnt Ihr diese natürlich auch zum Tourengehen verwenden. Da Alpinskihosen allerdings warm gefüttert sind, kann es schnell sein, dass Ihr beim Aufstieg zu sehr ins Schwitzen kommt. Lasst daher in diesem Fall die zusätzliche Thermounterhose lieber weg.
Wetterfeste Jacke
Vor allem für die Abfahrt, aber auch für Aufstiege an Tagen mit Niederschlägen braucht es noch eine Jacke, die euch gut vor den Elementen schützt. Hierzu eignet sich eine Hardshelljacke bestens. Achtet jedoch darauf, dass diese nicht zu schwer ist und ausreichend Platz für die darunterliegenden Kleidungsschichten bietet. Eine helmkompatible Kapuze kann dabei auch sinnvoll sein.
Habt Ihr bereits eine entsprechende Jacke in Eurem Outdoorkleiderschrank, beispielsweise für Trekking- oder Hochtouren, könnt Ihr diese selbstverständlich auch für Skitouren verwenden. Skijacken aus dem Alpinbereich sind für Touren jedoch nicht oder nur bedingt geeignet, da diese durch die Wattierung in der Regel viel zu warm und in der Regel auch sehr schwer sind.
Mütze, Handschuhe und Brille
Mütze und Handschuhe sind auch beim Tourengehen ein Muss. Für den Aufstieg braucht Ihr dabei jedoch nichts besonders Warmes. Hierzu gibt es eigens Tourenhandschuhe, Ihr könnt aber beispielsweise auch bereits vorhandene Handschuhe aus dem Langlauf- oder Radbereich verwenden.
Für die Abfahrt sieht es da schon anders aus. Gerade bei vermehrtem Schneekontakt, empfiehlt sich das Tragen wärmender Skihandschuhen, die auch Nässe und Schnee gut abhalten können. An kälteren Tagen kann es zusätzlich sinnvoll sein, für die Abfahrt noch eine wärmere Skimütze im Gepäck zu haben. Abgesehen davon sind auch Skihelme hier definitiv eine gute Option.
Tipp: Nahezu alle namhaften Hersteller haben auch 2-in1-Handschuhe im Angebot. Hierbei handelt es sich um wärmende Skihandschuhe, die aus einem wasserdichten Außenhandschuh und einem wärmenden Innenhandschuh bestehen. Hierdurch könnt Ihr nur den Außen- oder den Innenhandschuh beim Aufstieg tragen.
Für die Abfahrt kombiniert Ihr dann beide Handschuhe und erhaltet einen vollwertigen Skihandschuh. Das Zwiebelprinzip wird somit konsequent fortgesetzt.
Brille
Auch beim Tourengehen müsst Ihr auf einen guten Schutz eurer Augen achten. Durch die Verbindung von Sonnenschein und Schnee habt Ihr es nicht selten mit besonders grellem Licht zu tun. Achtet daher darauf, dass Ihr geeignete Sportsonnenbrillen der Schutzklasse 3 oder 4 (für sonnige Tage) und Modelle der Schutzklasse 1 oder 2 (für bewölkte Tage) verwendet.
Gerade bei der Abfahrt bekommt Ihr es auch mit ordentlich Fahrtwind zu tun. Achtet daher auf eine gute Abdeckung der Augen. Nicht selten werden auf der Abfahrt auch Skibrillen getragen, hierdurch habt Ihr eine gute Sicht und eure Augen sind optimal geschützt.
Zum Aufsteigen eignen sich Skibrillen nur bedingt, da sie durch ihre eng abschließende Form gerade an wärmeren Tagen und schweißtreibenden Anstiegen zum Beschlagen neigen.
Skitourenausrüstung – Tourenski, Skitourenschuhe und Co.
Wie für nahezu alle Sportarten braucht es auch für Skitouren eine spezielle Ausrüstung. Dies fängt bei den Schuhen an und hört beim Lawinenairbag noch lange nicht auf. Daher stelle ich euch hier nur die wichtigsten Basics für eure erste Skitour vor.
Skier
Für Skitouren kann man theoretisch jeden Alpinski nehmen, vorausgesetzt, man montiert eine geeignete Tourenbindung. Generell kommen beim Tourengehen aber speziell dafür entworfene Tourenskier zum Einsatz.
Diese Modelle zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie für den Einsatz im Gelände ausgelegt wurden und so konstruiert sind, dass sie im Tiefschnee besser aufschwimmen. Das wird durch die Vorspannung (Rocker) und die Breite der Ski erreicht. Gleichzeitig sind Tourenski aber auch vergleichsweise leicht gebaut, was gerade beim Aufsteigen von Vorteil ist.
Skitourenskier gibt es in den unterschiedlichsten Längen und Breiten. Was dabei für euch am besten geeignet ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Körpergröße und Gewicht
- Fahrkönnen und Skistil
- Liegt Euer Schwerpunkt bei einer Tour eher beim Aufstieg oder der Abfahrt?
Tipp: Gerade am Anfang ist es nicht leicht, den perfekten Ski zu finden. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, was genau zu euch passt, leiht Euch doch einfach ein paar Mal einen Testski aus. Hierdurch bekommt Ihr langsam ein Gespür dafür, wo genau eure Bedürfnisse und Vorlieben liegen und einen passenden Skiverleih gibt es in fast jedem Ort.
Bindung
Um mit Skiern anständig gehen zu können, braucht es eine spezielle Tourenbindung. Diese ist so konstruiert, dass sie beim Abfahren (ähnlich wie eine Alpinbindung) euren Fuß bzw. Schuh fest am Ski hält. Zusätzlich hat jede Skitourenbindung aber auch einen Gehmodus, bei dem eure Ferse freigegeben wird, was wiederum eine halbwegs ergonomische Gehbewegung ermöglicht.
Außerdem verfügen Skitourenbindungen normalerweise über eine oder mehrere Steighilfen, die euch im steilen Gelände ein besseres Auftreten und somit ein angenehmeres Vorankommen ermöglichen.
Im Bereich der Tourenbindungen gibt es zwei grundlegend unterschiedliche Bauweisen:
- Rahmenbindung – Hierbei handelt es sich um eine Bindung, die in Aussehen und Funktion zunächst einer herkömmlichen Alpinbindung stark ähnelt. Der grundlegende Unterschied ist jedoch, dass bei der Tourenbindung die Vorderbacken und der Fersenautomat mit einem Rahmen verbunden sind und die Bindung über einen Gehmechanismus verfügt. Wird dieser auf „Gehen“ gestellt, kann man die Ferse inklusive Bindung vom Ski abheben, was wiederum eine Gehbewegung ermöglicht.
- Pinbindung – Diese Bindungen bestehen in der Regel aus zwei Teilen, die nicht miteinander verbunden sind. Vorne handelt es sich dabei um eine Art „Zange“ deren runde Pins in die dafür vorgesehenen Inserts am Schuh greifen und ihn somit fixieren. Hinten verfügen die Pinbindungen über einen Fersenautomaten, der den Schuh entweder zum Abfahren fest am Ski fixiert oder aber die Ferse zum Aufsteigen freigibt.
Wichtig: Touren- und Alpinbindungen verfügen über einen Auslösemechanismus, der bei einem Sturz dafür sorgt, dass sich der Ski von Eurem Schuh löst. Damit dieser Mechanismus jedoch richtig arbeiten kann, muss der Auslösewert (Z-Wert) der Bindung entsprechend eingestellt werden.
Wie dieser Wert ausfällt, hängt dabei unter anderem von persönlichen Faktoren wie Gewicht, Größe und Fahrkönnen ab. Lasst das auf jeden Fall von Fachpersonal vornehmen und regelmäßig überprüfen, denn nur so könnt Ihr sicherstellen, dass auch alles ordnungsgemäß eingestellt ist und eure Bindung im Falle eines Sturzes auslöst.
Vorsicht: Nicht alle Tourenbindungen sind für den Einsatz auf der Skipiste geeignet. Gerade bei besonders hart präparierten Pisten und hohen Geschwindigkeiten kann es hier zu gefährlichen Fehlauslösungen kommen. Wenn Ihr also auch mit euren Tourenskiern vermehrt auf der Piste fahren wollt, achtet beim Kauf darauf, dass Eure Bindung auch für den Einsatz auf der Piste geeignet ist.
Tourenskischuhe
Mit Tourenskischuhen verhält es sich ähnlich wie mit Skitourenbindungen. Zunächst einmal haben sie die gleiche Funktion wie ihre Kollegen von der Piste. Durch einen eingebauten Gehmechanismus können Tourenskischuhe aber so eingestellt werden, dass sich die Schuhe im Sprunggelenk ein gutes Stück bewegen können, was wiederum das Gehen mit und ohne Ski erheblich erleichtert.
Zusätzlich haben Tourenskischuhe auch eine Profilsohle. Dies ist vor allem dann wichtig und angenehm, wenn man bei einer Tour ein Stück ohne Skier aufsteigt. Beispielsweise das letzte Stück zum steinigen und mehrheitlich schneefreien Gipfel.
Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Arten von Tourenbindungen. Achtet also beim Kauf darauf, dass ihr die zur Bindung passenden Schuhe kauft..
Hierzu eine einfache Faustregel: Nahezu alle Modelle am Markt sind mit Rahmenbindungen kompatibel, für den Einsatz in Verbindung mit einer Pinbindung braucht es spezielle Inserts. Also kleine, verstärkte Aussparungen für die Aufnahme der Pins. Diese sind vor allem bei Modellen aus dem Freeridebereich nicht immer vorhanden.
Budgettipp: Sofern Ihr Tourenski mit einer Rahmenbindung habt (oder ausleiht), können diese auch mit Alpinschuhen gefahren werden. Beim Aufsteigen ist das selbstverständlich nicht so komfortabel wie mit Tourenskischuhen. Wenn Ihr das Tourengehen aber einfach einmal ausprobieren wollt und nicht den superharten Rennschuh habt, könnt Ihr Euch hier fürs Erste auch behelfen.
Stöcke
Jeder Skistock, der beim alpinen Skifahren eingesetzt wird, funktioniert grundsätzlich auch als Teil der Skitourenausrüstung. Allerdings handelt es sich dabei nicht unbedingt um die beste Lösung. Bei Skitouren kommen oft Teleskopstöcke zum Einsatz, was aber keinesfalls ein Muss ist.
Ich persönlich bevorzuge beispielsweise Stöcke mit einer festen Länge. Der Vorteil von verstellbaren Stöcken liegt aber dennoch auf der Hand: Zum Aufsteigen nimmt man die Stöcke im Idealfall ein wenig länger als zum Abfahren. Durch Teleskopstöcke kann die jeweils beste Länge schnell und einfach eingestellt werden. Hier könnt Ihr Euch also gegebenenfalls bei bereits vorhandener Ausrüstung vom Alpinskifahren oder Trekking bedienen.
Stöcke, die für Skitouren eingesetzt werden, haben jedoch nicht selten einen größeren Schneeteller als andere Stöcke und stechen somit vor allem in weichem Schnee nicht zu tief ein. Bei den meisten Modellen lassen sich die Schneeteller bei Bedarf jedoch gegen andere tauschen.
Tipp: Fürs Tourengehen und Freeriden gibt es Stöcke, deren Griff bzw. die Gummierung nach unten verlängert ist. Hierdurch könnt Ihr beispielsweise bei der Querung steiler Hänge den bergseitigen Stock auch gut am Schaft greifen.
Skifelle und Harscheisen
Skifelle sind der vielleicht wichtigste Teil deiner Skitourenausrüstung für den Aufstieg. Sie sehen auf den ersten Blick ein wenig aus wie Teppichbodenstreifen. Felle werden mit Haken und/oder Ösen vorne am Ski befestigt und haften durch eine spezielle Klebeschicht auch auf feuchten Skibelägen.
Die textile Seite des Fells hat Kontakt mit dem Schnee und verhindert das Wegrutschen beim Aufsteigen. Anders als beim Teppichboden stehen die einzelnen „Haare“ aber nicht senkrecht ab, sondern sind leicht nach hinten geneigt. Hierdurch behält der Ski bzw. das Fell eine halbwegs gute Gleiteigenschaft nach vorne. Droht man allerdings in geneigtem Gelände nach hinten zu rutschen, stellen sich die Haare in den Schnee und verhindern dies effektiv.
Was das Steigeisen bei Hochtouren ist das Harscheisen bei Skitouren. Harscheisen kommen immer dann zum Einsatz, wenn der Schnee sehr glatt bzw. eisig und das Gelände entsprechend steil ist. Harscheisen werden an der Tourenbindung angebracht und sorgen gerade in unangenehmem Gelände für bessere Trittsicherheit beim Aufsteigen. Gleichzeitig schmälern sie allerdings auch den Gehkomfort, weshalb sie nur nach Bedarf eingesetzt werden.
Wichtig: Skifelle müssen zum Ski passen. Hierzu könnt Ihr entweder für Euer Modell fertig zugeschnittene Felle kaufen oder universell einsetzbare Felle selbst zuschneiden. Achtet aber auf jeden Fall darauf, dass die Felle breit und lang genug für eure Skier sind. Außerdem muss der Zuschnitt so erfolgen, dass das aufgeklebte Fell die Stahlkanten der Ski nicht bedeckt. Darüber hinaus passt nicht jedes Harscheisen zu jeder Bindung. Achtet also auch hier bei der Anschaffung darauf, dass alles kompatibel ist.
Lawinenausrüstung – wichtiges Equipment für den Ernstfall
Die grundlegende Skitourenausrüstung für Lawinensicherheit besteht aus einem LVS-Gerät, einer Lawinensonde und einer Schaufel und muss bei jeder Skitour dabei sein.
Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS)
Das LVS-Gerät dient bei einem Lawinenabgang zur Ortung von Verschütteten. Es wird am Körper getragen und sendet während einer Tour Signale, die im Fall einer Lawinenverschüttung von anderen LVS-Geräten geortet werden können.
Der Verschüttete kann somit bestenfalls schnell gefunden und gerettet werden. Ein LVS-Gerät ist ein wichtiger und gleichzeitig komplexer Skitourenausrüstungsgegenstand. Wir haben den Geräten daher bereits einen eigenen Artikel gewidmet. Wenn Ihr also mehr erfahren wollt, dann seid Ihr hier richtig: Kaufberatung LVS-Geräte (Lawinenverschüttetensuchgerät).
Wichtig: Kleidet Ihr Euch nach dem Zwiebelprinzip und zieht daher während der Tour auch mal Jacke, Pullover und Co aus- oder an, ist es sinnvoll, dass Ihr das LVS-Gerät möglichst körpernah tragt. Also im Idealfall direkt auf dem Unterhemd. Hierdurch könnt Ihr darüberliegende Kleidungsschichten schnell wechseln und im Fall einer Verschüttung bleibt das Gerät sicher am Körper und wird nicht versehentlich abgestreift.
Lawinensonde
Bei der Feinortung eines Verschütteten oder aber auch, wenn dieser kein LVS-Gerät trägt, kommt die Lawinensonde zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um eine lange Stange mit mehreren Segmenten, die dazu dient den Schnee zu durchstechen und somit hilft den Verschütteten zu lokalisieren. Habt Ihr diesen gefunden, ist es wichtig, dass er so schnell wie möglich aus den Schneemassen befreit wird.
Hierzu benutzt Ihr die Schaufel …
Schaufel
Zum Thema Schaufel und Sonde gibt es hier im Basislager noch zwei weiterführende Artikel. Wenn Ihr also genauere Infos braucht, schaut da doch einfach mal rein. Danach seid Ihr schlauer …
Tipp: Lawinenausrüstung kann man sich für den Einstieg ins Tourengehen ausleihen. Auch in diesem Bereich gibt es professionelle Verleiher. Dies hat allerdings den Nachteil, dass Ihr nicht immer LVS-Geräte der gleichen Marke erhaltet und euch somit mit unterschiedlichen Funktionsweisen vertraut machen müsst. Leiht Ihr im Bekanntenkreis: Lasst euch keinen alten Mist andrehen, denn das LVS-Gerät ist im Zweifelsfall eure Lebensversicherung.
Rucksack oder Lawinenrucksack
Egal wie die Tour ausschaut, ein Rucksack muss mit. Denn darin verstaut Ihr nicht nur eure zusätzliche Kleidung, sondern auch einen Teil der Lawinenausrüstung, und den Teil deiner Skitourenausrüstung, den du gerade nicht brauchst.
Für Skitouren gibt es spezielle Rucksäcke (mit und ohne Lawinenairbag), die durch mehrere Fächer dafür sorgen, dass Ihr Euer Equipment gut strukturiert verstauen könnt. Abgesehen davon eignen sich aber auch Rucksäcke aus anderen Bereichen gut fürs Tourengehen. Ich habe beispielsweise lange Zeit meinen Kletterrucksack dafür eingesetzt. Dennoch solltet Ihr bei der Wahl des Rucksacks ein paar Dinge beachten:
- Der Rucksack sollte weder zu groß noch zu klein sein. 25-35 Liter sind hier in der Regel völlig ausreichend.
- Der Rucksack muss gut am Körper sitzen und darf euch auf der Abfahrt nicht behindern.
- Mehrere große Fächer sorgen für Ordnung.
Darüber hinaus gibt es auch Rucksäcke mit einem Lawinenairbag. Geht eine Lawine ab bzw. bahnt sich eine Verschüttung an, wird der Airbag ausgelöst und hilft so dabei, eine (tiefe) Verschüttung zu verhindern. In den letzten Jahren hat sich in diesem Bereich sehr viel getan. Die ersten Modelle waren berüchtigt für Fehlauslösungen, das ist heute nicht mehr so. Inzwischen gibt es auch Modelle, die auf die Verwendung einer Kartusche zugunsten eines kleinen Turbos verzichten. Mehr dazu folgt in einem eigenen Artikel.
Wenn du für deine erste (oder nächste) Skitour packst findest du in unserer Packliste Skitour alle Items sauber aufgelistet, die du besser nicht vergessen solltest. Viel Spaß!