Ein Kletterhelm soll vor allen Dingen seinen Träger vor Steinschlag und ähnlich unangenehmen Geschichten schützen. Wie das funktioniert, haben die Hersteller seit Jahren raus. Betrachtet man die Entwicklung, dann werden die Kletterhelme zudem immer leichter.
Während der Meteor von Petzl mit seinen 220 Gramm lange das Feld anführte, gibt es heute mehrere Helme, die 200 Gramm und weniger auf die Waage bringen. Ich habe mir mal die Auswahl an Kletterhelmen in der Gewichtsklasse bis 300 Gramm angesehen.
Petzl Sirocco: noch leichter als der Meteor
Lange Zeit war der Petzl Meteor nicht nur ein Klassiker, sondern auch der Primus unter den ultraleichten Kletterhelmen. Doch mit seinen 220 Gramm ist er trotzdem schwerer als der Petzl Sirocco. Gerade mal 160 bis 170g Gramm bringt der Helm aus expandiertem Polypropylen-Schaum (EPP) auf die Waage. Dazu tragen auch die großzügigen Belüftungsschlitze, sowie das Verstellsystem aus leichtem Textilband bei. Und trotz des geringen Gewichts war auch Platz für eine kleine Innovation: der Kinnriemen ist mit einem Magnetverschluss ausgestattet. Über die optische Erscheinung kann man wohl geteilter Meinung sein.
Black Diamonds Vapor Hybridhelm
Nicht nur beim Design hat Black Diamond mit dem neuen Vapor Hybridhelm ordentlich vorgelegt: mit 186 (Größe S/M) bzw. 199 Gramm ist der Helm auch deutlich leichter als andere Modelle. Möglich macht das eine Helmschale aus Polykarbonat mit eingeformtem EPS-Schaumstoff sowie Verstärkungen aus Kevlar und Carbon.
Die Salewa Piuma Kletterhelme
Der Piuma Pro 230 ist 230 Gramm schwer, der Piuma 3.0 nur 175 Gramm. Beide Helme wurden als In-Mould Konstruktion realisiert und verwenden geschäumten EPS in einer robusten Polycarbonat-Schale. Größter Unterschied sind die beiden unterschiedlichen Trage- bzw. Größenverstellsysteme.
Camp Storm: ein Helm für das Prinzip Light&Fast
Mit einem Design „wie von einem anderen Stern“ und Hybrid-Konstruktion hat der italienische Hersteller Camp den Kletterhelm Storm zusammengestellt. Obwohl es ein luxuriöses Einstellrad für das Tragesystem bzw. den Kopfumfang gibt, hat man mit dem Helm nur 230 Gramm auf dem Kopf.
Für rund 70 € bekommt man einen soliden und flexibel einsetzbaren Helm – der auch im Rucksack noch transportiert werden kann.
Mammut bietet zwei Helme mit 220 bis 260 Gramm
Wahre Leichtgewichtsfreaks lassen Helme ab 220 Gramm evtl. nicht mehr als ultraleicht gelten…wir wollen mal nicht so sein. Deswegen ist der Mammut Wall Rider mit eben diesem Gewicht der nächste Kandidat. Dicht auf den Fersen ist ihm der Rock Rider Kletterhelm aus dem gleichen Hause – nur 40 Gramm mehr bringt dieser auf die Waage. Beide Helme verfügen mit Microshell über eine robuste Außenhaut und ein ausgewachsenes Tragesystem.
Unter 300 Gramm: Edelrid Shield II
Edelrid taufte seinen leichten Allround-Helm auf den Namen Shield II. Die umfassende Ausstattung mit Wing Fit Radverstellung am Hinterkopf macht den Schaumhelm 274 Gramm schwer. Der Helm eignet sich sowohl fürs Sport- als auch Alpin-Klettern und ist in verschiedenen Designs zu bekommen. Hergestellt wurde auch dieser Helm aus einem in eine robuste Schale aus Polycarbonat geschäumten EPS-Kern.
Grivel Duetto: 195 Gramm Kletterhelm
Auch Grivel hat es noch unter die 200 Gramm-Hürde geschafft: der neue Duetto Kletterhelm ist 195 Gramm leicht und aus EPP-Schaumstoff gefertigt. Die grau-gelbe Haube begleitet einen gerne zum Sportklettern, in alpine Routen, oder auch auf Hochtour.
Allerdings: ein Grivel Duetto ist sogar leichter als zwei wirklich ultraleichte Petzl Sirocco Helme.
Fazit: leicht ist toll – und relativ
Ich selbst bin seit vielen Jahren ein glühender Verehrer leichter Kletterhelme – für diesen Tragekomfort investiere ich im Zweifel auch etwas mehr. Nicht erst ab Sommer 2013 gibt es eine immer größer werdende Auswahl an Kletterhelmen mit Fliegengewicht. Für mich persönlich eine schöne Entwicklung.
Allerdings muss man genauer hinsehen: ob sich ein paar Gramm weniger wirklich auswirken, darf in Frage gestellt werden. Im Zweifel ist ein etwas schwererer Helm, der passt, angenehmer zu tragen als das superleichte Modell, das aber nicht auf den eigenen Schädel passen will. Wenn es drückt wird es unangenehmen – und wenn es gar wackelt oder verrutschen könnte, schlicht auch gefährlich.
Relativ ist auch, was man bei den verschiedenen Herstellern unter leicht und ultraleicht versteht: die Spanne reicht immerhin von wirklich geringen 145 Gramm bis hin zu fast 300 Gramm. Und wenn man sich schon über fast 300 Gramm schwere Schaum- und Hybridhelme unterhält, dann sollte man nicht unerwähnt lassen, dass es auch Hartschalenhelme gibt, die nicht viel mehr auf die Waage bringen.
3 Comments on the Article
Hallo Bergfreunde, ich habe zu den Kletterhelmen eine etwas andere Frage: Es gibt Helme für Frauen, die am Hinterkopf etwas höher geschnitten(ausgespart)sind, so dass man lange Haare zu einem bequemen Zopf binden kann. Habt ihr da etwas im Angebot? Danke und Gruß, Mia
Hallo, eine Frage zu dem Helmen. Irgendwie habe ich das Problem das ich mit meiner Kopfgröße 57cm bei dem meisten Helmen so ungünstig liege. Der Größere fühlt sich an wie eine Suppenschüssel und der kleinere ist meist von Sitz recht hoch. Könnt ihr mir was empfehlen?
am ende war wohl jemand nicht mehr ganz dabei: in dem absatz haben sich ein paar fehler eingeschlichen: Allerdings muss man genauer hinsehen: ob sich ein paar weniger Gramm wirklich auswirken darf ich Frage gestellt werden. Im Zweifel ist ein etwas schwererer Helm der passt angenehmer zu tragen als das superleichte Modell, dass aber partus nicht auf den eigenen Schädel passen will. Wenn es drückt wird es unangenehmen – wenn es gar wackelt oder verrutschen könnte schlicht auch gefährlich. Ihr koennt den Kommentar gerne loeschen!