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Speed Hiking – Das Wandern im Turbogang

Inhaltsverzeichnis

Speed Hiking – eine Art Turbowandern im Gelände. Was sich dahinter verbirgt und warum Speed Hiking so viel mehr ist, als einfach nur schnelles Wandern, erfährst Du in diesem Blog-Beitrag.

Speed Hiking, Trailrunning, Nordic Walking – was sind die Unterschiede?

Flinken Fußes durchs Gelände zu huschen, hört sich ganz klar nach Trailrunning an, oder? Diese Frage kann man mit einem klaren „nein“ beantworten. Speed Hiking hat zwar einige Schnittpunkte mit dem Trailrunning, unterscheidet sich aber gleichzeitig in einigen wichtigen Aspekten. Aber der Reihe nach.

Trailrunnig ist ein meist auf Zeiten oder bestimmte Strecken ausgelegter, schneller Geländerun. Es dominiert ganz klar der Joggingschritt. Beim Speed Hiking ist von der kurzen Mini-Etappe bis hin zur ausgedehnten Mehrtagestour im Hochgebirge mit abendlicher Hüttenübernachtung jede Etappenlänge drin. Zudem spielen Laufzeiten, der sportliche Vergleich mit anderen oder gar eine durchgehend hohe Geschwindigkeit keine Rolle.

Speed Hiking ist zwar eine Wanderung mit angezogenem Tempo, im Gegensatz zum Trailrunning geschieht das Ganze jedoch nicht zwingend im durchgehend schnellen Laufschritt. Das Speed Hiking lädt zum Verweilen ein, zum sich Zeit nehmen. Anstatt Bestzeiten zählen hier die eigenen Grenzen als Maßstab, den eigenen Körper kennenzulernen und zu erleben und selbstverständlich die Natur zu entdecken. Während der Trailrunner meist solo unterwegs ist, ist die Turbo-Wanderung häufig ein Kollektiverlebnis. Ganz egal ob als Pärchentour, mit den Kumpels oder der Familie.

Walkingstöcke sind an einen Rucksack angeklemmt.
Die Walking-Stöcke sind mit im Gepäck.

Außerdem sind die Trailrunner oft nur mit Funktionsklamotten, einem Laufrucksack und Minimalgepäck unterwegs. Der Speed Hiker hat mehr Equipment am Start. Je nach Tourenlänge kommen Rucksack, Karten, GPS-Gerät mit – eben alles, was es auch auf der Wandertour braucht.

Das Epizentrum der Speed Hiking-Ausrüstung bilden die Walking-Stöcke, die bergauf die Armmuskulatur zur Auftriebskraftunterstützung nutzen und bergab für eine gelenkschonende Gewichtsverteilung sorgen. Welche Ausrüstung zum Speed Hiking dazu gehört, verraten wir Dir in diesem Artikel.

Aber Moment mal: Gehen mit Stöcken? Ist das nicht einfach Nordic Walking? Auch hier lautet die Antwort „nein“. Während das Walking ein sportives Gehen mit Stöcken ist, meist in flachem Terrain, geht es beim Speed Hiking ein gutes Stück schneller zur Sache. Es geht auf anspruchsvolleres Terrain und – je nach Kenntnisstand und Leistungsfähigkeit –  teils sogar hoch hinaus.

Was ist Speed Hiking?

Speed Hiking ist auch kein simpler Hybrid aus altgedienten Outdoordisziplinen. Neben dem Naturerlebnis, das mit dem schnellen Wandern einhergeht, bekommst Du ein Workout gleich mit dazu, das vielfältige Muskelregionen beansprucht und trainiert. Die speziellen Bewegungsabläufe bei der Turbowandertour sorgen für ein umfassendes Training der Bein-, Oberkörper und Rumpfmuskulatur.

Durch den dauerhaften Kraftaufwand und den Einsatz vielfältiger Muskelgruppen wird zudem die Ausdauer und das Herz-Kreislauf -System trainiert – also das ideale Cardio-Workout! Gleichzeitig wird die muskuläre Koordination verbessert und der Gleichgewichtssinn geschult. Bei all der Anstrengung wirkt das Speedhiken durchaus auch entspannend. Neben dem bereits erwähnten Naturerlebnis sorgen die fehlende Fixierung auf Bestzeiten, das Innehalten und die Möglichkeit nach dem eigenen Tempo zu gehen dafür, dass man sich auf der Speed Hiking-Tour geistig mal so richtig fallen lassen kann. Übrigens: dadurch, dass Du mit Stöcken unterwegs bist, geht Speed Hiking nicht so auf die Gelenke wie beispielsweise das Joggen.

Für wen ist Speed Hiking?

Eine Sportlerin läuft mit schnellem Tempo einen Weg entlang.
Das Tempo bestimmst Du!

Im Grunde genommen kann jeder zum Speed Hiker werden. Ganz egal, ob alt, jung, sportlich oder nicht. Da der Sport ohne viel Aufwand durchführbar ist, steht die Speed Hiking-Tür einem breiten Publikum offen. Wenn Du jedoch schon nach der leichten Vormittagswanderung für mehrere Tage kaputt auf dem Wohnzimmersofa versinkst, solltest Du Dich Schritt für Schritt an den Sport herantasten.

Durch das flexible Anforderungsprofil, mit dem das Speed Hiking einhergeht, ist das aber gar kein Problem. Wenn Du allerdings vom absoluten Bewegungsmuffel zum passionierten Speed Hiker werden möchtest, ist ein vorheriger Checkup beim Sportmediziner unbedingt empfehlenswert. Der informiert Dich genaustens darüber, wie belastbar Du bist und was Du Deinem Körper zum Einstieg zumuten kannst.

Was Du zur Vorbereitung wissen musst

Die Tourenplanung

Plan für den Anfang keine Mehrtagestour in hochalpinen Regionen. Das rasche Wandern kann gerade in schwierigem Gelände und hohen Höhen schnell zur Überbeanspruchung führen. Im schlimmsten Fall kann das Deinem Körper schaden.

Ebenfalls wichtig für den Start: wenn Du nicht mehr kannst, hör auf Deinen Körper, mach Pause und reduziere das Tempo. Bei starker Ermüdung, Krämpfen, Gelenkschmerzen oder Kurzatmigkeit machst Du am besten Feierabend und genießt die Chance zur Einkehr. Auch bei Unwetter brich die Tour am besten ab. Für solche Fälle ist es in jedem Fall wichtig, die ersten Touren nicht zu weit draußen und zu lange zu planen.

Ein Mensch steht auf einem Berg und betrachtet die schöne Aussicht.
Eine der vielen schönen Seiten des Speed Hikings: sich Zeit nehmen und genießen.

Essentiell für die Speed Hiking-Tour ist es, die Distanzen richtig einzuschätzen. Da Du Dich schneller bewegst, legst Du eine größere Strecke innerhalb kürzerer Zeit zurück. Das bedeutet im Umkehrschluss eine weit stärkere Belastung pro Wegstunde als bei einer konventionellen Wandertour. Um Deinen Körper nicht zu viel zuzumuten, ist eine vorherige Tourenplanung extrem wichtig.

Check per Wanderkarte die Distanzen. Wanderführer für Deine bevorzugte Umgebung geben Dir wichtige Infos zu Höhenniveaus, Wegbeschaffenheit, Streckenschwierigkeit, aber auch zur Pauseneinkehr und gegebenenfalls der Hüttenübernachtung. Plan genügend Zeit ein, um mal eine Runde zu verweilen und die Natur zu genießen. Für einige beliebte Wanderregionen gibt es mittlerweile speziell aufs Speed Hiking abgestimmte Wanderführer.

Das Gepäck

Plan Dein Gepäck möglichst knapp und leicht. Pack alles ein, was mit muss, bedenke aber, dass jedes Gramm extra zur größeren Last wird als auf einer üblichen Wandertour. Ebenfalls ein Tipp, den ich leider selbst zu oft vernachlässigt habe: lauf Deine neuen Speed Hiking Schuhe unbedingt vor der ersten Tour intensiv ein, sonst gibt es fiese Blasen und Druckstellen am Fuß.

Welche Speed Hiking-Touren gibt es für Anfänger*in und Profis?

Und wo geht’s zum Speedhiken? Das bleibt ganz Deinem eigenen Gusto überlassen. Hauptsache Natur! Gerade für Anfänger*innen liegt das Gute, wie so oft, sehr nahe. Wenn Du nicht gerade im Hochgebirge wohnst, geh einfach Deine ersten Touren in den bekannten Wanderspots Deiner Region. Je besser Du wirst und Deinen Körper und Dein Können mehr einschätzen kannst, desto höher und schwieriger kannst Du Deinen Hiking-Spot wählen. Also kurz gesagt: Anfänger starten am besten in den Mittelgebirgsregionen. Profis wagen sich auf alpines Terrain. Tourenmäßig werden im Speed Hiking neben der Kurzstrecke von etwa acht Kilometern Länge und der intensiven Kurstrecke (12 km) auch Tagestouren mit 20 Kilometern Wegstrecke und intensive Tagestouren um die 30 Kilometern gegangen. Wer will hiket ein Stündchen, erfahrene Speedhiker können die Tagestouren zu Mehrtagestouren kombinieren und bringen so den ganzen Wanderurlaub rum.

Egal wo Deine Tour letztendlich hinführt, genieß die Natur, vergiss den Alltag und hab eine tolle Zeit. Diese drei Punkte sind beim Speed Hiking eigentlich das Wichtigste!

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Bergfreund Gastautor

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